![3DMockup311[1] 3D LOGO VON STUDIO ENNS - SCHWARZE METALLPLATTE MIT EINER WEITEREN PLATTE UND DARAUF SIND DIE BUCHSTABEN "STUDIO ENNS": ENNS :IST INNERHALB DES ROTEN KREISES](https://www.studioenns.eu/wordpress/aktuell/wp-content/uploads/2023/02/3DMockup3111-678x381.jpg)
Beitrag 10: Spontanität ade? Wie planbar muss das Leben als Beifahrer im eigenen Auto sein?
Einer der größten Vorteile des Autobesitzes ist für viele Menschen die Spontaneität. Lust auf einen Kurztrip ans Meer? Schnell noch etwas im Baumarkt besorgen? Ein unerwarteter Besuch bei Freunden? Einfach einsteigen und losfahren. Für mich, als Besitzerin eines Autos, das ich aufgrund meiner Behinderung nicht selbst steuern kann, sieht die Realität jedoch gänzlich anders aus. Spontaneität ist ein Luxus, den ich mir nur selten leisten kann. Mein Alltag ist geprägt von Planung, Koordination und oft langfristiger Organisation, wenn es um die Nutzung meines eigenen Fahrzeugs geht. Die Frage ist: Wie viel Planbarkeit ist wirklich nötig, und gibt es vielleicht doch kleine Nischen für spontane Momente?
Bevor Sie mit dem Lesen beginnen, hier einige nützliche Hinweise und Werkzeuge:
Entdecken Sie weitere nützliche Links, unser Archiv und den aktuellen Livestream in der Speziallink-Sektion rechts.
Beitrag vorlesen lassen (öffnet Popupfenster)
Hinweis zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI): Bei der Erstellung einiger Inhalte auf dieser Website, einschließlich dieses Artikels, kommt KI unterstützend zum Einsatz. Ihre Transparenz ist uns wichtig:
Dieser Artikel wurde KI-unterstützt erstellt, basierend auf menschlicher Konzeption und finaler Redaktion. Erfahren Sie hier mehr über unseren Prozess.
Weitere allgemeine Details zu unserem transparenten Umgang mit KI finden Sie hier (öffnet Popup).
Und jetzt viel Freude beim Weiterlesen!
Die Notwendigkeit der Planung beginnt bei der grundlegendsten Voraussetzung: der Verfügbarkeit eines Fahrers. Ob Familienmitglied, Freund oder ehrenamtlicher Helfer – niemand steht rund um die Uhr auf Abruf bereit. Jeder hat eigene Termine, Verpflichtungen und Bedürfnisse. Daher müssen Fahrten in der Regel im Voraus angefragt und abgestimmt werden. Für regelmäßige, wiederkehrende Termine wie Arztbesuche oder Therapien lässt sich oft eine gewisse Routine etablieren. Ein fester Fahrer an einem bestimmten Wochentag kann hier eine große Erleichterung sein. Doch selbst hier können unvorhergesehene Ereignisse – Krankheit des Fahrers, wichtige eigene Termine – die Pläne durchkreuzen und kurzfristige Umorganisationen erforderlich machen.
Für einmalige oder seltenere Fahrten, wie Besuche bei weiter entfernt lebenden Verwandten, Ausflüge oder Urlaubsreisen, ist eine noch längerfristigere Planung unerlässlich. Hier müssen nicht nur die Termine des Fahrers berücksichtigt werden, sondern oft auch dessen Bereitschaft, längere Strecken zu fahren oder vielleicht sogar eine Übernachtung einzuplanen. Solche Fahrten sind oft Wochen, manchmal Monate im Voraus zu organisieren. Das nimmt zwar die Spontaneität, erhöht aber die Vorfreude und die Wahrscheinlichkeit, dass alles reibungslos klappt.
Was ist mit den kleinen, alltäglichen Dingen? Der spontane Einkauf, weil die Milch leer ist? Der kurze Besuch bei der Nachbarin zwei Straßen weiter? Hier hängt viel von der individuellen Situation und dem Netzwerk ab. Wohne ich in einer Hausgemeinschaft, in der sich schnell jemand findet? Habe ich Familienmitglieder, die sehr flexibel sind und kurzfristig einspringen können? Manchmal ergeben sich solche spontanen Möglichkeiten, aber sie sind eher die Ausnahme als die Regel. Oft bedeutet es, den Einkauf besser zu planen, eine Einkaufsliste zu führen und Erledigungen zu bündeln, wenn ohnehin eine Fahrt ansteht.
Der Mangel an Spontaneität kann frustrierend sein. Es bedeutet, oft „Nein“ sagen zu müssen zu kurzfristigen Einladungen oder Gelegenheiten. Es bedeutet, manchmal das Gefühl zu haben, das Leben anderer verläuft flexibler und ereignisreicher. Diese Momente erfordern Geduld und die Akzeptanz der eigenen Situation. Es hilft, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die möglich sind, anstatt ständig dem nachzutrauern, was nicht geht.
Gibt es denn gar keine Möglichkeit für Spontaneität? Vielleicht doch, in kleinen Dosen. Wenn ich beispielsweise weiß, dass ein Freund am Nachmittag Zeit hat und potenziell fahren könnte, kann ich ihn anrufen und fragen, ob er spontan Lust auf einen Kaffee in der Stadt hat. Oder wenn ein Fahrer mich zu einem Termin gebracht hat und noch etwas Zeit übrig ist, könnte man spontan entscheiden, noch einen kurzen Stopp im Supermarkt einzulegen. Das erfordert aber immer noch die Bereitschaft und Flexibilität des Fahrers. Ein gewisses Maß an „Vor-Spontaneität“ – also das Schaffen von Rahmenbedingungen, innerhalb derer dann spontane Entscheidungen möglich sind – kann hier helfen.
Technologie kann ebenfalls ein wenig zur Flexibilisierung beitragen. Messenger-Dienste ermöglichen schnelle Anfragen an einen potenziellen Fahrerkreis. Vielleicht gibt es auch lokale Gruppen oder Apps, über die kurzfristig Fahrer gefunden werden können, auch wenn dies eher selten der Fall sein dürfte, wenn es um das Fahren des eigenen Autos geht.
Letztendlich ist das Leben als Beifahrer im eigenen Auto ein ständiger Balanceakt zwischen dem Wunsch nach Flexibilität und der Notwendigkeit der Planung. Man lernt, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche gut zu kommunizieren, vorausschauend zu denken und die Hilfsbereitschaft anderer wertzuschätzen. Man entwickelt Strategien, um den Alltag trotz der Einschränkungen gut zu bewältigen. Und wenn dann doch einmal eine spontane Fahrt zustande kommt, ist die Freude darüber umso größer. Es ist wie ein kleines Geschenk, ein Ausbruch aus der Routine der Planbarkeit. Auch wenn die große, unbeschwerte Spontaneität für mich oft ein unerreichbarer Traum bleibt, so sind es diese kleinen Momente, die zeigen, dass auch ein durchgeplantes Leben Raum für Überraschungen und Freude lassen kann.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar