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Beitrag 20: Der Klang der Langeweile – CD-Player, Booklets und die Musik eines 90er-Regentages
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Ein verregnetes Wochenende in den 1990ern hatte einen ganz eigenen Soundtrack. Wenn das Trommeln des Regens an der Fensterscheibe die einzige Außengeräuschkulisse war, wurde es Zeit, die Stille mit Musik zu füllen. Aber es war nicht das beiläufige Streaming einer Playlist wie heute. Es war ein bewusstes, fast zeremonielles Ritual, das sich um ein zentrales Gerät drehte: den CD-Player. Ob es der tragbare Discman war, dessen „Anti-Skip-Funktion“ bei jeder zweiten Bewegung versagte, oder die imposante Stereoanlage im Wohnzimmer mit ihrem Drei-Fach-Wechsler – der CD-Player war das Tor zu unserer musikalischen Welt. Die Reise begann am CD-Regal. Es war ein physisches Archiv unserer musikalischen Identität. Man ließ die Finger über die schmalen Rücken der Plastikhüllen gleiten, die sogenannten „Jewel Cases“, die auf magische Weise immer einen Riss hatten. Die Auswahl war eine wichtige Entscheidung. Wollte man den melancholischen Grunge von Nirvana, den zornigen Alternative-Rock von Alanis Morissette, den lässigen Britpop von Oasis oder den coolen Hip-Hop der Fugees? Jedes Album stand für eine bestimmte Stimmung, eine bestimmte Phase im Leben. Hatte man sich entschieden, folgte der nächste Schritt des Rituals. Man öffnete die Hülle mit einem charakteristischen Knacken. Dann nahm man die silbern glänzende CD vorsichtig an den Rändern, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, und legte sie in die Schublade des Players. Das leise Surren, wenn die Lade schloss, und das kurze Aufheulen des Lasers, der die Spuren abtastete, waren die Ouvertüre zum Musikerlebnis. Und dann kam der wichtigste Teil, der heute fast völlig verloren gegangen ist: das Booklet. Während die ersten Töne des ersten Songs aus den Lautsprechern drangen, zog man das kleine, gefaltete Heftchen aus der Hülle. Es war mehr als nur Papier. Es war ein Kunstwerk, eine Informationsquelle, ein Fenster in die Seele der Band. Man studierte die oft kryptischen oder künstlerischen Fotos. Man las jeden einzelnen Songtext mit, versuchte die Bedeutung zu entschlüsseln und lernte die Worte auswendig. Man analysierte die Danksagungen („Thanks to…“), um herauszufinden, wer mit wem befreundet war. Das Booklet vertiefte die Verbindung zur Musik, es gab ihr Kontext und Substanz. Man hörte ein Album von vorne bis hinten durch, in der Reihenfolge, die sich die Künstler ausgedacht hatten. Es gab eine Dramaturgie, einen Spannungsbogen. Die Hits waren oft strategisch platziert, aber die wahren Schätze, die B-Seiten und die ruhigeren Stücke, entdeckte man erst durch dieses konzentrierte Zuhören. Man lag auf dem Teppich oder dem Bett, die Augen geschlossen, und ließ sich von der Musik treiben, während draußen die Welt grau und nass war. Der Discman ermöglichte eine mobilere, aber nicht weniger intensive Erfahrung. Mit den großen Schaumstoff-Kopfhörern auf den Ohren konnte man sich komplett von der Außenwelt abkapseln. Man saß im Sessel, schaute dem Regen zu und hatte seinen persönlichen Soundtrack direkt im Kopf. Jede Erschütterung, die einen Sprung in der Musik verursachte, war ein kurzer, ärgerlicher Riss in dieser perfekten Blase. Natürlich lief im Hintergrund oft auch das Radio oder der Fernseher mit VIVA und MTV. Dort entdeckte man neue Lieder und wartete darauf, dass der Lieblingssong gespielt wurde, um ihn vielleicht schnell auf eine Leerkassette aufzunehmen. Aber das bewusste Hören eines ganzen Albums war etwas anderes. Es war eine Verabredung mit der Musik. An diesen langen, grauen Regentagen waren wir keine passiven Konsumenten. Wir waren aktive Zuhörer, Fans, Forscher. Die Musik war nicht nur Hintergrundrauschen, sie war der Hauptdarsteller. Und der Klang dieser Alben, gehört durch die Lautsprecher einer 90er-Stereoanlage, ist untrennbar mit dem Gefühl der gemütlichen, melancholischen Langeweile eines perfekten Regentages verbunden.
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