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An Bord des Flugzeugs: Was Sie in der Kabine erwartet
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Sie haben es geschafft: Der Flughafen liegt hinter Ihnen und Sie sind an Bord des Flugzeugs. Doch auch hier, auf engstem Raum in 10.000 Metern Höhe, gibt es für Reisende mit Behinderung einige Besonderheiten und Herausforderungen zu beachten. Von der richtigen Sitzposition über den Toilettengang bis hin zur Kommunikation mit der Crew – eine gute Vorbereitung hilft, den Flug selbst so angenehm wie möglich zu gestalten.
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Der Transfer auf den Flugzeugsitz
Nachdem Sie mit dem schmalen Bordrollstuhl (Aisle Chair) durch den Gang zu Ihrer Sitzreihe gebracht wurden, steht der Transfer auf Ihren eigentlichen Sitzplatz an. Dies ist oft ein kritischer Moment.
- Kommunikation mit der Crew: Das Kabinenpersonal ist geschult, um zu assistieren, aber sie sind keine Pflegekräfte. Sie dürfen Sie nicht heben. Sie können jedoch unterstützen, indem sie Ihnen Halt geben, Armlehnen hochklappen oder Ihnen helfen, sich in die richtige Position zu schieben. Kommunizieren Sie klar und deutlich, welche Hilfe Sie benötigen und welche nicht. Sagen Sie zum Beispiel: „Bitte halten Sie meinen Arm stabil, ich kann mich dann selbst herüberziehen.“
- Eigene Hilfsmittel: Wenn Sie ein Rutschbrett oder andere Transferhilfen verwenden, gehört dieses unbedingt ins Handgepäck. Sie können es nun einsetzen.
- Die Rolle der Assistenzperson: Hier ist eine mitreisende, persönliche Assistenzperson von unschätzbarem Wert. Sie kennt Ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten am besten und kann den Transfer sicher und routiniert durchführen. Erneut wird deutlich, warum die selbstfinanzierte Begleitung so essenziell ist. Die Crew kann und darf diese Aufgabe nicht übernehmen.
Sobald Sie sitzen, bitten Sie die Crew, Ihre mitgebrachten Hilfsmittel (z.B. spezielles Sitzkissen, Fußstütze) zu positionieren und sicherzustellen, dass Sie bequem und stabil sitzen. Ihr Bordrollstuhl wird in der Nähe verstaut.
Die große Herausforderung: Die Bordtoilette
Die Toiletten in einem Flugzeug sind winzig und stellen für die meisten Rollstuhlfahrer die größte Barriere an Bord dar. Es ist wichtig, die Realität zu kennen und sich darauf einzustellen.
- Barrierefreie Toilette? Auf Langstreckenflügen gibt es in der Regel eine oder zwei etwas größere Toiletten, die als „rollstuhlgerecht“ bezeichnet werden. Das bedeutet meist, dass der Bordrollstuhl hineinpasst und es Haltegriffe gibt. Wirklich geräumig sind sie aber nie. Auf innereuropäischen Kurzstreckenflügen gibt es diese oft gar nicht.
- Planung ist alles: Gehen Sie unbedingt kurz vor dem Boarding am Flughafen noch einmal zur Toilette. Versuchen Sie, während eines kurzen Fluges den Toilettengang zu vermeiden, indem Sie vorher nicht übermäßig viel trinken.
- Ablauf des Toilettengangs: Wenn Sie die Toilette benutzen müssen, signalisieren Sie dies der Crew. Diese bringt Ihnen den Bordrollstuhl. Der Transfer vom Sitz zum Bordrollstuhl und später in der Toilette ist Ihre Aufgabe bzw. die Ihrer persönlichen Assistenz. Die Crew darf dabei nicht helfen. Der Raum in der Toilette ist extrem beengt, ein Transfer ist sehr schwierig.
- Alternative Lösungen: Viele erfahrene Reisende mit Behinderung greifen auf andere Lösungen zurück, wie z.B. Einmalkatheter, Urinalflaschen oder spezielle Inkontinenzprodukte, um den Stress mit der Bordtoilette zu umgehen. Dies mag nicht ideal sein, ist aber oft die pragmatischste und würdevollste Lösung.
Während des Fluges: Komfort und Kommunikation
Sobald Sie eingerichtet sind, können Sie versuchen, den Flug zu genießen. Einige Tipps für mehr Komfort:
- Sitzkissen: Verwenden Sie Ihr eigenes Anti-Dekubitus-Sitzkissen. Die Flugzeugsitze sind nicht für stundenlanges Sitzen ohne Druckentlastung ausgelegt.
- Position wechseln: Versuchen Sie, Ihre Sitzposition regelmäßig leicht zu verändern, um Druckstellen zu vermeiden. Bitten Sie Ihre Assistenzperson, Ihnen dabei zu helfen.
- Kommunikation mit der Crew: Die Flugbegleiter sind Ihre Ansprechpartner. Sie können Ihnen helfen, Ihr Handgepäck zu verstauen, Ihnen Getränke und Essen bringen (aber nicht beim Essen selbst helfen) und Sie über den Flugverlauf informieren. Seien Sie freundlich und klar in Ihren Bitten.
Ankunft und Aussteigen (Deplaning)
Nach der Landung heißt es warten. Sie und Ihre Begleitung werden als Letzte das Flugzeug verlassen. Das hat den Vorteil, dass es in aller Ruhe geschieht. Der Assistenzdienst vom Zielflughafen wird mit dem Bordrollstuhl zur Flugzeugtür kommen. Der Prozess des Aussteigens läuft in umgekehrter Reihenfolge zum Einsteigen ab.
Das Warten auf den eigenen Rollstuhl: Dies ist oft ein Moment der Anspannung. Idealerweise sollte Ihr eigener Rollstuhl direkt zur Flugzeugtür gebracht werden, damit Sie dort wieder umsteigen können. Dies ist das sogenannte „Delivery at Aircraft“-Verfahren. Bestehen Sie bei der Anmeldung darauf und erinnern Sie die Crew vor der Landung daran. Leider klappt das nicht immer und der Rollstuhl landet manchmal auf dem Gepäckband. Sollte Ihr Rollstuhl beschädigt ankommen, melden Sie dies SOFORT am Gepäckschalter der Airline am Flughafen. Machen Sie Fotos und füllen Sie ein Schadensprotokoll (PIR – Property Irregularity Report) aus. Ohne dieses Protokoll haben Sie später kaum eine Chance auf Schadensersatz.
Der Flug selbst ist eine Etappe, die mit der richtigen Vorbereitung und realistischen Erwartungen gut zu bewältigen ist. Die zentrale Rolle spielt auch hier wieder die persönliche Assistenz, für deren Kosten Sie selbst aufkommen müssen – ein weiterer Beweis für die „doppelten Kosten“ des Reisens mit Behinderung.
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