Beitrag 10: Die Kunst des Mixtapes – Der handgemachte Soundtrack unserer Gefühle

3D LOGO VON STUDIO ENNS - SCHWARZE METALLPLATTE MIT EINER WEITEREN PLATTE UND DARAUF SIND DIE BUCHSTABEN "STUDIO ENNS": ENNS :IST INNERHALB DES ROTEN KREISES
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Beitrag 10: Die Kunst des Mixtapes – Der handgemachte Soundtrack unserer Gefühle

In einer Welt der sofort verfügbaren Streaming-Playlists mag es schwer vorstellbar sein, aber in den 1990er Jahren war die persönlichste und wertvollste Form, Musik zu teilen, das Mixtape. Ein Mixtape war nicht einfach nur eine Sammlung von Liedern. Es war ein handgefertigtes Kunstwerk, ein Liebesbrief, ein Freundschaftsbeweis und eine Zeitkapsel in einem. Es zu erstellen, war ein Akt der Hingabe, der Stunden, wenn nicht Tage, in Anspruch nehmen konnte. Der Sommer war die Hochsaison für Mixtapes. Man erstellte sie für den langen Roadtrip in den Urlaub mit den Eltern, um die Autofahrt erträglicher zu machen. Man nahm sie mit ins Freibad, um den Nachmittag mit dem perfekten Sound zu untermalen. Und, am allerwichtigsten, man erstellte sie für eine ganz besondere Person – die heimliche oder offene Liebe des Sommers. Der Prozess begann mit der Auswahl der Kassette. Es gab die Standard-Ferro-Kassetten, aber für besondere Anlässe investierte man in Chrom- oder sogar Metall-Kassetten, die eine bessere Klangqualität versprachen. Die Länge war entscheidend: 60 Minuten boten Platz für etwa 15 Lieder, während eine 90-Minuten-Kassette ein episches musikalisches Statement ermöglichte. Die Quellen für die Musik waren vielfältig. Man konnte Lieder von CDs überspielen, wenn man das Glück hatte, einen CD-Player an die Stereoanlage anschließen zu können. Man konnte Lieder von anderen Kassetten kopieren, was allerdings mit einem Qualitätsverlust verbunden war. Die Königsdisziplin aber war die Aufnahme vom Radio. Dies erforderte Geduld und Timing. Man musste die Charts kennen, wissen, wann die Lieblingssender die besten Songs spielten, und dann im richtigen Moment die Tasten „Play“ und „Record“ gleichzeitig drücken. Das Ziel war es, den Song ohne das Gerede des Moderators am Anfang oder Ende zu erwischen. Ein sauberer Übergang war ein Zeichen wahrer Meisterschaft. Die Zusammenstellung der Lieder war eine Wissenschaft für sich. Die „Tracklist“ wurde sorgfältig geplant. Der erste Song musste ein Statement sein, ein Opener, der die Stimmung vorgab. Danach folgte eine durchdachte Dramaturgie. Schnelle Lieder wechselten sich mit langsamen Balladen ab. Man erzählte eine Geschichte. Ein Mixtape für einen Schwarm konnte mit einem optimistischen Popsong beginnen, in der Mitte die großen Gefühle mit einer Power-Ballade ausdrücken und mit einem hoffnungsvollen Lied enden. Die Übergänge zwischen den Liedern waren wichtig. Manchmal ließ man ein paar Sekunden Stille, manchmal versuchte man, das Ende eines Liedes mit dem Anfang des nächsten zu überblenden, indem man die Aufnahmetaste im richtigen Moment kurz pausierte. Doch mit der Aufnahme war die Arbeit noch lange nicht getan. Die eigentliche Kunst lag in der Gestaltung. Das Inlay, das kleine Kärtchen in der Kassettenhülle, wurde zu einer Leinwand. Mit bunten Stiften, Stickern und ausgeschnittenen Bildern aus Zeitschriften wurde es verziert. Der Titel des Mixtapes wurde in kunstvoller Schrift darauf geschrieben, oft etwas wie „Summer Mix ’96“ oder „For [Name des Schwarms]“. Das Wichtigste aber war die handschriftliche Titelliste. Jedes Lied wurde sorgfältig mit Titel und Interpret notiert. Manchmal fügte man kleine Kommentare oder Symbole hinzu, um bestimmte Lieder hervorzuheben. Das Überreichen eines Mixtapes war ein großer Moment. Es war, als würde man ein Stück seiner Seele verschenken. Man beobachtete nervös die Reaktion des Empfängers. Würde er oder sie die versteckten Botschaften in der Songauswahl verstehen? Würde das Tape gefallen? Ein Mixtape zu erhalten, war eine ebenso große Ehre. Man studierte das Cover, las die Titelliste und hörte die Kassette dann immer und immer wieder, bis man jedes Wort und jede Note auswendig kannte. Diese Kassetten sind heute Relikte einer vergangenen Zeit. Aber sie repräsentieren so viel mehr als nur veraltete Technologie. Sie stehen für eine Zeit, in der wir uns Mühe gaben, in der wir Zeit investierten, um anderen eine Freude zu machen. Sie stehen für eine tiefere, bewusstere Auseinandersetzung mit Musik. Jedes Lied wurde bewusst ausgewählt und platziert. In der heutigen Zeit der unendlichen Auswahl und der Algorithmen, die uns Playlists erstellen, ist diese persönliche, handgemachte Geste fast verloren gegangen. Aber wer noch ein altes Mixtape auf dem Dachboden findet, hält nicht nur eine Kassette in der Hand, sondern den Soundtrack eines Sommers und die Essenz einer Freundschaft oder einer jungen Liebe.

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