Beitrag 11: Der ferngesteuerte Start – Wake-on-LAN und Power Management im Dual-Setup

3D LOGO VON STUDIO ENNS - SCHWARZE METALLPLATTE MIT EINER WEITEREN PLATTE UND DARAUF SIND DIE BUCHSTABEN "STUDIO ENNS": ENNS :IST INNERHALB DES ROTEN KREISES
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Beitrag 11: Der ferngesteuerte Start – Wake-on-LAN und Power Management im Dual-Setup

Ein perfekt synchronisiertes Dual-Computer-System mit insgesamt 48 GB RAM bietet eine beeindruckende Flexibilität. Doch diese Flexibilität stößt an eine sehr reale, physische Grenze, wenn der Rechner am anderen Standort ausgeschaltet ist. Was nützt die potenteste 32-GB-Workstation im Büro, wenn man sie vom Home-Office aus nicht einschalten kann, um einen dringenden Render-Job zu starten? Die Vorstellung, extra ins Büro fahren zu müssen, nur um einen Knopf zu drücken, widerspricht dem gesamten Geist des flexiblen Arbeitens. Genau hier kommt eine oft unterschätzte, aber unglaublich mächtige Technologie ins Spiel: Wake-on-LAN (WoL). Dieser Beitrag ist ein detaillierter Leitfaden, wie Sie Ihre Rechner aus der Ferne zum Leben erwecken und so eine wahrhaft nahtlose Verbindung zwischen Ihren beiden Arbeitswelten schaffen.

Was ist Wake-on-LAN und wie funktioniert es?

Wake-on-LAN ist ein Netzwerkstandard, der es ermöglicht, einen Computer aus einem Energiesparmodus oder sogar aus dem ausgeschalteten Zustand (solange er mit Strom versorgt ist) über eine Netzwerknachricht aufzuwecken. Diese Nachricht wird als „Magic Packet“ bezeichnet. Das Magic Packet ist ein kleiner Datenframe, der die MAC-Adresse der Netzwerkkarte des Zielrechners enthält. Wenn der Computer ausgeschaltet, aber mit dem Stromnetz und dem LAN-Kabel verbunden ist, befindet sich die Netzwerkkarte in einem speziellen Low-Power-Modus. In diesem Zustand lauscht sie quasi auf das Netzwerk. Empfängt sie ein an sie adressiertes Magic Packet, signalisiert sie dem Mainboard, den Computer hochzufahren. Es ist im Grunde ein digitaler Druck auf den Power-Knopf, der über das Netzwerkkabel gesendet wird. Die Einrichtung erfordert ein paar Schritte auf verschiedenen Ebenen – im BIOS/UEFI des Rechners, im Betriebssystem und potenziell im Router –, aber der Gewinn an Komfort und Effizienz ist die Mühe absolut wert.

Schritt 1: Die Vorbereitung im BIOS/UEFI

Der erste und grundlegendste Schritt findet in der Firmware des Computers statt, den Sie aufwecken möchten. Starten Sie den Rechner neu und rufen Sie das BIOS oder UEFI auf (meist durch Drücken von Tasten wie Entf, F2, F10 oder F12 während des Boot-Vorgangs). Suchen Sie nach Einstellungen, die sich auf Energieverwaltung („Power Management“) oder integrierte Geräte („Onboard Devices“) beziehen. Die genaue Bezeichnung variiert stark je nach Hersteller, aber Sie suchen nach Begriffen wie:

  • Wake on LAN / WoL
  • Power On by PCI-E / Onboard LAN
  • Remote Wake Up

Stellen Sie sicher, dass diese Option aktiviert („Enabled“) ist. Ohne diese grundlegende Einstellung im BIOS/UEFI wird die Netzwerkkarte nicht mit Strom versorgt, wenn der PC aus ist, und kann folglich auch kein Magic Packet empfangen. Speichern Sie die Einstellungen und starten Sie den Rechner neu. Dieser Schritt muss auf dem Rechner durchgeführt werden, der ferngesteuert gestartet werden soll – also beispielsweise auf der leistungsstärkeren Maschine im Hauptbüro.

Schritt 2: Konfiguration im Betriebssystem (Windows als Beispiel)

Auch das Betriebssystem muss der Netzwerkkarte erlauben, den Computer aufzuwecken. In Windows gehen Sie dazu in den Geräte-Manager.

  1. Öffnen Sie den Geräte-Manager (Rechtsklick auf das Startmenü -> Geräte-Manager).
  2. Erweitern Sie die Kategorie „Netzwerkadapter“.
  3. Machen Sie einen Rechtsklick auf Ihren LAN-Adapter (z.B. „Realtek Gaming GbE Family Controller“ oder „Intel(R) Ethernet Connection“) und wählen Sie „Eigenschaften“.
  4. Wechseln Sie zum Reiter „Energieverwaltung“. Hier müssen drei Kästchen aktiviert sein: „Computer kann das Gerät ausschalten, um Energie zu sparen“, „Gerät kann den Computer aus dem Ruhezustand aktivieren“ und ganz wichtig: „Nur Magic Packet kann Computer aus dem Ruhezustand aktivieren“. Letzteres verhindert, dass beliebiger Netzwerkverkehr den PC ungewollt startet.
  5. Wechseln Sie nun zum Reiter „Erweitert“. Suchen Sie in der Liste der Eigenschaften nach Einträgen wie „Wake on Magic Packet“, „Shutdown Wake-On-Lan“ oder ähnlichem und stellen Sie sicher, dass diese auf „Aktiviert“ (Enabled) stehen.

Ein wichtiger Hinweis für Windows 10/11: Die Funktion „Schnellstart“ kann WoL stören, da der Computer hierbei nicht vollständig heruntergefahren, sondern in einen tiefen Ruhezustand versetzt wird. Es ist oft zuverlässiger, den Schnellstart in den Energieoptionen der Systemsteuerung zu deaktivieren, wenn Sie WoL aus dem komplett ausgeschalteten Zustand nutzen möchten.

Schritt 3: Das Senden des Magic Packets

Jetzt, da der Zielrechner vorbereitet ist, benötigen Sie ein Tool auf Ihrem zweiten Rechner (z.B. im Home-Office), um das Magic Packet zu senden. Dafür gibt es unzählige kostenlose Programme für alle Plattformen (z.B. „WakeMeOnLan“ für Windows oder Kommandozeilen-Tools wie `wakeonlan` für Linux/macOS). Diese Tools benötigen zwei Informationen: Die MAC-Adresse des aufzuweckenden Netzwerkadapters und die IP-Adresse des Rechners im lokalen Netzwerk (oder die Broadcast-Adresse, z.B. 192.168.1.255).

Die große Hürde: WoL über das Internet

Bisher haben wir nur über das Aufwecken innerhalb desselben lokalen Netzwerks gesprochen. Die wahre Herausforderung ist, dies über das Internet zu tun, also von Ihrem Home-Office-Netzwerk in Ihr Büro-Netzwerk. Ein Magic Packet wird normalerweise nicht über das Internet geroutet. Hier gibt es zwei primäre Lösungsansätze:

  1. Port-Weiterleitung im Router (die unsichere Methode): Sie können in Ihrem Büro-Router eine Port-Weiterleitung einrichten. Sie leiten einen externen Port (z.B. 9) auf die interne Broadcast-Adresse Ihres Büro-Netzwerks weiter. Wenn Sie dann das Magic Packet an die öffentliche IP-Adresse Ihres Büros und den entsprechenden Port senden, leitet der Router es an alle Geräte im Netzwerk weiter, und der richtige PC wird aufwachen. Dies ist jedoch ein Sicherheitsrisiko, da Sie einen Port zum Internet öffnen.
  2. VPN (die sichere und empfohlene Methode): Die weitaus bessere Lösung ist die Nutzung eines VPNs. Richten Sie auf Ihrem Büro-Router (viele moderne Router wie die Fritz!Box bieten dies an) oder auf einem immer laufenden Gerät im Büro (wie einem Raspberry Pi) einen VPN-Server ein (z.B. mit WireGuard oder OpenVPN). Von Ihrem Heimrechner aus verbinden Sie sich mit diesem VPN. Sobald die Verbindung steht, ist Ihr Heimrechner virtuell Teil des Büro-Netzwerks. Nun können Sie das Magic Packet einfach an die lokale IP-Adresse des Büro-PCs senden, als wären Sie direkt vor Ort. Dies ist sicher, verschlüsselt und die professionelle Vorgehensweise.

Eine Alternative zu WoL sind smarte Steckdosen, die Sie per App schalten können. Damit können Sie die Stromzufuhr aktivieren. Im BIOS/UEFI stellen Sie dann ein, dass der PC automatisch starten soll, sobald er Strom bekommt („AC Power Recovery“ oder „Restore on AC/Power Loss“). Das ist simpler, aber weniger elegant als WoL. Für ein Setup mit 48 GB verteiltem RAM, das auf nahtlose Integration abzielt, ist die Beherrschung von Wake-on-LAN via VPN jedoch der Königsweg.

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