Beitrag 13: Sommernächte – Strategien für einen erholsamen Schlaf trotz Hitze

Beitrag 13: Sommernächte – Strategien für einen erholsamen Schlaf trotz Hitze

Ein heißer Tag ist anstrengend, aber eine heiße Nacht kann zermürbend sein. Wenn die Hitze im Schlafzimmer steht, man sich schweißgebadet von einer Seite auf die andere wälzt und an erholsamen Schlaf nicht zu denken ist, leidet die Regeneration. Am nächsten Morgen fühlt man sich wie gerädert, ist unkonzentriert und gereizt. Für Rollstuhlfahrer ist guter Schlaf besonders wichtig, um die täglichen körperlichen und mentalen Anstrengungen zu bewältigen und dem Körper Zeit zur Reparatur zu geben. Schlechter Schlaf kann sich negativ auf die Hautgesundheit, das Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Strategien, um dein Schlafzimmer in eine kühle Oase zu verwandeln und auch in tropischen Nächten zur Ruhe zu kommen.

Das Schlafzimmer vorbereiten: Kühlung am Tag, Frische in der Nacht

Der Kampf gegen die Hitze im Schlafzimmer beginnt schon am Morgen. Die wichtigste Regel lautet: Halte die Hitze draußen!

• Tagsüber abdunkeln: Schließe morgens, bevor die Sonne Kraft bekommt, die Fenster und ziehe die Rollläden, Jalousien oder dicke Vorhänge zu. Besonders, wenn dein Schlafzimmerfenster nach Süden oder Westen ausgerichtet ist. Ein abgedunkelter Raum heizt sich deutlich weniger auf.
• Strategisch lüften: Öffne die Fenster erst wieder, wenn es draußen merklich kühler geworden ist als drinnen. Das ist meist erst spät am Abend oder in der Nacht der Fall. Nutze dann die kühle Nachtluft für ein intensives Stoß- oder Querlüften, um die angestaute warme Luft auszutauschen. Ein Moskitonetz am Fenster sorgt dafür, dass du lüften kannst, ohne von Mücken geplagt zu werden.
• Wärmequellen eliminieren: Schalte alle unnötigen Elektrogeräte im Schlafzimmer komplett aus. Auch im Standby-Modus produzieren Fernseher, Computer und Co. Abwärme. Verbannen am besten so viele Geräte wie möglich aus deinem Schlafraum.

Dein Bett als kühle Insel

Die Wahl der richtigen Bettwaren kann einen riesigen Unterschied machen. Schwere Daunendecken und Biber-Bettwäsche haben im Sommer Pause.

• Sommerliche Materialien: Setze auf Bettwäsche aus leichten, atmungsaktiven Naturfasern. Leinen ist ideal, da es kühlend wirkt und Feuchtigkeit gut aufnimmt. Auch Seersucker (durch seine gekreppte Oberfläche liegt er nicht komplett auf der Haut auf), Baumwoll-Satin oder Perkal sind hervorragende Sommer-Materialien.
• Weniger ist mehr: Oft reicht in heißen Nächten ein einfacher Bettbezug ohne Decke oder nur ein dünnes Laken zum Zudecken. Das Gefühl, leicht zugedeckt zu sein, hilft vielen Menschen beim Einschlafen, ohne dass es zu warm wird.
• Der Kühlschrank-Trick: Für eine sofortige Abkühlung kannst du deinen Kissenbezug oder das Laken in eine Plastiktüte packen und für 30-60 Minuten in den Kühlschrank oder für 10 Minuten ins Gefrierfach legen. Dieser Frischekick kann das Einschlafen enorm erleichtern.
• Die Wärmflasche umfunktionieren: Fülle deine Wärmflasche mit kaltem Wasser (und ein paar Eiswürfeln) und lege sie vor dem Schlafengehen ins Bett, um die Matratze vorzukühlen. Du kannst sie auch mit ins Bett nehmen und an die Füße oder in die Kniekehlen legen.

Persönliche Abkühlungsrituale vor dem Schlafen

Bereite deinen Körper auf die Nachtruhe vor und hilf ihm, seine Temperatur zu senken.

• Die lauwarme Dusche: Eine kurze, lauwarme Dusche vor dem Zubettgehen ist ideal. Das Wasser spült den Schweiß des Tages ab und wenn das Wasser auf der Haut verdunstet, entsteht ein kühlender Effekt. Achtung: Eine eiskalte Dusche ist kontraproduktiv. Sie verengt die Blutgefäße, der Körper kann die Wärme schlechter abgeben und versucht danach, die Temperatur wieder zu erhöhen.
• Kühle Fußbäder: Wenn eine ganze Dusche zu aufwändig ist, kann ein kühles Fußbad wahre Wunder wirken. Die Füße sind wichtige Temperaturregulatoren. Wenn du sie kühlst, kühlt der ganze Körper mit.
• Nasse Socken? Ja, wirklich!: Ein alter Hausfrauentrick: Ziehe ein Paar feuchte Baumwollsocken an und lege ein trockenes Handtuch ans Fußende des Bettes. Die Verdunstungskälte kühlt deine Füße und damit deinen Körper die ganze Nacht über.
• Leichter Pyjama: Trage lockere, leichte Nachtwäsche aus Baumwolle oder Viskose oder schlafe nackt, je nachdem, was sich für dich am besten anfühlt.

Wenn alles nichts hilft: Der Ventilator

Ein Ventilator kann eine große Hilfe sein. Richte ihn aber nicht direkt auf dein Gesicht oder deinen Nacken, um Verspannungen oder eine Bindehautentzündung zu vermeiden. Lasse ihn besser im Raum zirkulieren oder auf eine Wand zeigen. Der Trick mit der Schüssel Eiswasser davor funktioniert auch nachts hervorragend, um die Luft zusätzlich zu kühlen.

Erholsamer Schlaf ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Mit diesen Tipps kannst du die Kontrolle über dein Schlafklima zurückgewinnen und deinem Körper die Ruhe gönnen, die er braucht, um frisch und energiegeladen in den nächsten Sommertag zu starten.

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