![3DMockup311[1] 3D LOGO VON STUDIO ENNS - SCHWARZE METALLPLATTE MIT EINER WEITEREN PLATTE UND DARAUF SIND DIE BUCHSTABEN "STUDIO ENNS": ENNS :IST INNERHALB DES ROTEN KREISES](https://www.studioenns.eu/wordpress/aktuell/wp-content/uploads/2023/02/3DMockup3111-678x381.jpg)
Schritt 1: Keine Panik und der Finger-Test
Atme tief durch. Nicht jede Rötung ist sofort ein Dekubitus. Manchmal ist es nur eine vorübergehende Druckstelle. Der entscheidende Test ist der Finger-Test (oder Glas-Test):
- Drücke mit deinem Finger (oder dem Rand eines durchsichtigen Glases) fest auf die gerötete Stelle.
- Halte den Druck für einige Sekunden und nimm den Finger dann weg.
- Beobachte genau: Wird die Stelle kurzzeitig weiß und dann wieder rot? Super! Das bedeutet, die kleinen Blutgefäße (Kapillaren) sind noch intakt und füllen sich wieder. Die Durchblutung funktioniert. Das ist „nur“ eine Druckstelle.
- Bleibt die Stelle rot und wird nicht weiß? Das ist das offizielle Kennzeichen eines Dekubitus Grad 1. Die Kapillaren sind bereits geschädigt und können sich nicht mehr entleeren und füllen. Jetzt tritt dein Notfallplan in Kraft.
Schritt 2: Sofortige und absolute Druckentlastung
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Das ist die wichtigste und unumstößliche Regel. Die betroffene Stelle darf ab sofort KEINEM Druck mehr ausgesetzt werden, bis die Rötung vollständig verschwunden ist. Das bedeutet in der Praxis:
- Raus aus dem Rollstuhl: Deine Zeit im Rollstuhl ist für heute beendet. Der einzige Weg ist der ins Bett.
- Korrekte Lagerung im Bett: Lege dich so hin, dass die gerötete Stelle komplett frei liegt.
- Rötung am Steißbein/Sitzbein: Seitenlage oder Bauchlage sind ideal. Nutze Kissen, um deine Position zu stabilisieren und zu verhindern, dass du im Schlaf auf den Rücken rollst. Ein Kissen zwischen den Knien entlastet die Hüften und Knie.
- 30°-Seitenlagerung: Dies ist eine besonders schonende Position, die den Druck von den typischen Punkten nimmt. Lege dich auf die Seite und platziere Kissen so in deinem Rücken, dass du leicht schräg liegst.
- Keine „nur mal kurz“-Ausnahmen: Nicht „nur mal kurz zum Essen an den Tisch setzen“. Nicht „nur mal kurz für den Toilettengang“. Jede Minute Druck wirft den Heilungsprozess um Stunden oder Tage zurück. Nutze eine Urinflasche und ggf. eine Bettpfanne. Es ist unbequem, aber absolut notwendig.
Schritt 3: Dokumentation und Beobachtung
Werde zum Detektiv deiner eigenen Haut. Eine gute Dokumentation hilft dir und später vielleicht auch deinem Arzt, den Verlauf zu beurteilen.
- Fotografiere die Stelle: Mache ein gut ausgeleuchtetes Foto mit einem Größenvergleich (z.B. ein Lineal daneben legen). Das hilft, Veränderungen objektiv zu beurteilen.
- Notiere dir Details: Wann hast du die Rötung entdeckt? Wie groß ist sie? Fühlt sie sich wärmer oder härter an als die umgebende Haut? Gibt es Schwellungen?
- Kontrolliere regelmäßig: Überprüfe die Stelle alle paar Stunden. Wird die Rötung blasser? Verändert sie ihre Größe?
Schritt 4: Ursachenforschung – Warum ist das passiert?
Während du im Bett liegst, hast du Zeit, nach der Ursache zu forschen. Ein Dekubitus entsteht nicht aus dem Nichts. Es gab eine Panne in deinem Schutzsystem. Sei brutal ehrlich zu dir selbst:
- Sitzkissen: Ist der Luftdruck bei meinem Roho-Kissen korrekt? Habe ich es kürzlich überprüft? Ist mein Gelkissen vielleicht verrutscht oder beschädigt?
- Kleidung: Hatte ich eine neue Jeans mit dicken Nähten an? Saß eine Geldbörse in der Gesäßtasche?
- Routine: Habe ich meine Druckentlastungs-Manöver (Push-ups) vernachlässigt, weil ich gestresst oder abgelenkt war?
- Transfer: Bin ich beim Transfer über die Rollstuhlkante „geschrammt“ und habe mir dabei Scherkräfte zugezogen?
- Gesundheitszustand: Hatte ich Fieber und habe mehr geschwitzt? Habe ich in letzter Zeit schlecht gegessen oder zu wenig getrunken?
Die Ursache zu finden ist entscheidend, um den Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Schritt 5: Wann muss ich zum Arzt oder Wundmanager?
Ein Dekubitus Grad 1 kann in der Regel durch konsequente Druckentlastung selbst behandelt werden. Du solltest aber professionelle Hilfe suchen, wenn:
- Die Rötung nach 24-48 Stunden konsequenter Entlastung nicht deutlich blasser wird oder sich sogar verschlimmert.
- Die Haut anfängt, Blasen zu bilden oder aufzugehen (das wäre dann Grad 2).
- Die Stelle sehr schmerzhaft, heiß oder stark geschwollen ist.
- Du unsicher bist oder einfach eine professionelle Einschätzung möchtest.
Zögere niemals, deinen Hausarzt, ein spezialisiertes Wundzentrum oder einen Wundmanager zu kontaktieren. Frühzeitige professionelle Hilfe ist immer besser als zu langes Warten.
Fazit: Aus Fehlern lernen und stärker werden
Eine rote Stelle zu finden, ist ein Schock, aber sie ist auch eine Lektion. Sie zeigt dir eine Schwachstelle in deiner Routine auf. Wenn du den Notfallplan befolgst, wirst du diese Situation meistern. Die Rötung wird verschwinden, und du wirst mit einem geschärften Bewusstsein und einer verbesserten Präventionsstrategie in deinen Alltag zurückkehren. Sieh es nicht als Niederlage, sondern als wichtigen Datenpunkt auf deinem Weg zu einer lebenslangen, erfolgreichen Hautgesundheit.
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