Was ist ein Dekubitus und wie entsteht er? – Betrag anders aufbereitet

3D LOGO VON STUDIO ENNS - SCHWARZE METALLPLATTE MIT EINER WEITEREN PLATTE UND DARAUF SIND DIE BUCHSTABEN "STUDIO ENNS": ENNS :IST INNERHALB DES ROTEN KREISES
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Was ist ein Dekubitus und wie entsteht er?

Ein Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes. Er entsteht durch langanhaltenden Druck auf eine bestimmte Körperstelle, oft in Kombination mit Scherkräften (Verschiebung der Hautschichten gegeneinander).

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Stell dir einen Wasserschlauch vor, auf dem ein schwerer Stein liegt. Das Wasser kann nicht mehr fließen. Genau das passiert in deinem Körper: Der Druck deines eigenen Körpergewichts (der „Stein“) komprimiert die kleinen Blutgefäße (der „Schlauch“). Das Gewebe wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und beginnt abzusterben. Bei Fußgängern sendet der Körper ständig Schmerz- und Unbequemlichkeitssignale, die uns dazu veranlassen, unsere Position zu verändern (das „Sich-Zurechtrücken“ auf einem Stuhl). Bei einer Querschnittlähmung oder anderen sensomotorischen Störungen fallen diese Warnsignale oft aus. Der Druck bleibt bestehen – mit fatalen Folgen.

Die gefährdetsten Stellen sind typischerweise dort, wo Knochenvorsprünge direkt unter der Haut liegen: Sitzbeinhöcker, Steißbein, Fersen, Hüftknochen und Schulterblätter.

Praxiswissen aus erster Hand: Mein Gespräch mit Sabine Diemt

Theorie ist wichtig, aber nichts geht über praktische Erfahrung und Expertenwissen. Vor einiger Zeit hatte ich die wertvolle Gelegenheit, mit meiner guten Freundin und Expertin auf diesem Gebiet, Sabine Diemt von Cura Domestica, ein ausführliches Gespräch über die Tücken und vor allem die Lösungen bei der Dekubitus-Vorsorge zu führen. Wir sprechen über die täglichen Routinen, die richtigen Hilfsmittel und die kleinen, aber entscheidenden Details, die den Unterschied machen. Schau dir unser Gespräch an, um noch tiefere Einblicke zu erhalten:

Die vier Säulen der effektiven Dekubitus-Prävention

Erfolgreiche Prävention ruht auf vier fundamentalen Säulen. Jede einzelne ist wichtig; zusammen bilden sie eine uneinnehmbare Festung zum Schutz deiner Haut.

Säule 1: Druckentlastung – Die goldene Regel

Die wichtigste Maßnahme ist die regelmäßige und vollständige Entlastung der gefährdeten Stellen. Der Druck muss in regelmäßigen Abständen komplett weggenommen werden, damit das Blut wieder zirkulieren kann.

  • Im Rollstuhl: Führe alle 15-30 Minuten ein Entlastungsmanöver für mindestens 30-90 Sekunden durch.
    • Vorbeugen: Beuge deinen Oberkörper so weit wie möglich nach vorne, bis deine Brust auf deinen Oberschenkeln liegt. Dies entlastet die Sitzbeinhöcker und das Steißbein.
    • Seitliches Anheben: Stütze dich auf eine Armlehne und hebe eine Gesäßhälfte komplett vom Kissen ab. Halte die Position und wechsle dann die Seite.
    • Push-up: Wenn du die Kraft hast, drücke dich mit beiden Armen von den Armlehnen oder den Greifreifen hoch, sodass dein Gesäß in der Luft schwebt.

    Integriere diese Manöver fest in deinen Alltag! Stelle dir einen Timer auf deinem Handy oder deiner Smartwatch.

  • Im Bett: Auch im Liegen muss der Druck umverteilt werden. Nutze eine spezielle Anti-Dekubitus-Matratze. Die Position sollte alle 2-4 Stunden gewechselt werden (Rücken-, Seiten-, Bauchlage, je nach Möglichkeit). Lagerungshilfsmittel wie Kissen können helfen, gefährdete Stellen wie die Fersen oder Knie freizulagern.

Säule 2: Die richtigen Hilfsmittel – Deine zweite Haut

Dein Sitzkissen ist nicht nur für den Komfort da, es ist dein wichtigstes medizinisches Hilfsmittel zur Druckverteilung. Billige Schaumstoffkissen sind inakzeptabel.

  • Sitzkissen: Es gibt verschiedene Systeme (Luftkammer-, Gel-, Waben-, Schaumstoffkombinationskissen). Welches das richtige für dich ist, muss individuell durch eine Sitzdruckmessung (sog. „Mapping“) bei einem erfahrenen Sanitätshaus oder Therapeuten ermittelt werden. Das Kissen muss perfekt auf dein Gewicht, deine Sitzgewohnheiten und deine Risikofaktoren abgestimmt sein. Überprüfe den Zustand und den Luftdruck (bei Luftkissen) regelmäßig!
  • Rückenlehne: Auch die Rückenlehne spielt eine Rolle für die Druckverteilung und eine aufrechte, stabile Sitzposition.
  • Matratze: Investiere in eine hochwertige Anti-Dekubitus-Matratze für dein Bett. Auch hier gibt es verschiedene Systeme (Weichlagerung, Wechseldruck).

Säule 3: Hautinspektion und -pflege – Dein täglicher Check-up

Du musst die Augen für deinen Körper sein. Kontrolliere deine Haut mindestens einmal, besser zweimal täglich, auf Anzeichen von Druck. Die erste Stufe eines Dekubitus ist eine nicht wegdrückbare Rötung.

  • Der Spiegel-Check: Nutze einen langstieligen Spiegel, um alle gefährdeten Stellen, insbesondere dein Gesäß und Steißbein, gründlich zu inspizieren. Achte auf Rötungen, Blasen, wunde Stellen oder Temperaturunterschiede der Haut.
  • Der Finger-Test: Drücke mit dem Finger auf eine gerötete Stelle. Wenn die Rötung nach dem Wegnehmen des Fingers für einen Moment weiß wird und dann wieder rot, ist die Durchblutung intakt. Bleibt die Stelle rot, ist das ein Alarmzeichen (Dekubitus Grad 1)! In diesem Fall muss die Stelle sofort und konsequent entlastet werden, bis die Rötung verschwunden ist.
  • Sanfte Pflege: Halte die Haut sauber und trocken. Verwende milde, pH-neutrale Waschlotionen. Trockne die Haut durch Tupfen, nicht durch Reiben. Achte besonders auf Hautfalten. Feuchtigkeit (durch Schweiß oder Inkontinenz) macht die Haut anfälliger für Schäden.

Säule 4: Ernährung und Lebensstil – Stärke von innen

Eine gesunde, widerstandsfähige Haut wird von innen aufgebaut.

  • Ernährung: Wie in Beitrag 2 besprochen, sind Proteine (für die Gewebereparatur), Vitamin C und Zink (für die Wundheilung) sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (für die Hautelastizität) entscheidend.
  • Gewichtsmanagement: Sowohl Über- als auch Untergewicht sind Risikofaktoren. Übergewicht erhöht den Druck, während Untergewicht bedeutet, dass keine schützenden „Polster“ über den Knochenvorsprüngen vorhanden sind.
  • Rauchen aufgeben: Rauchen verengt die Blutgefäße und verschlechtert die Durchblutung im gesamten Körper dramatisch. Ein Raucher hat ein signifikant höheres Dekubitus-Risiko.

Fazit: Deine Haut ist unersetzlich – schütze sie!

Die Prävention eines Dekubitus ist eine aktive, tägliche und bewusste Aufgabe. Sie erfordert Routine, Disziplin und Achtsamkeit. Es mag mühsam erscheinen, sich alle 20 Minuten aufzurichten oder jeden Abend die Haut zu kontrollieren. Aber diese wenigen Minuten pro Tag sind nichts im Vergleich zu den Monaten oder Jahren, die ein schwerer Dekubitus dein Leben beeinträchtigen kann. Betrachte die Dekubitusprophylaxe nicht als Last, sondern als das ultimative Bekenntnis zur Selbstfürsorge und zum Schutz deiner Gesundheit und deiner Unabhängigkeit. Deine Haut ist die Rüstung, die dich schützt. Behandle sie mit der Sorgfalt, die sie verdient.

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