Die Falle der „Flexibilität“ im Home-Office

Beitrag 22: Die Falle der „Flexibilität“ im Home-Office

Das Home-Office wird oft mit dem Wort „Flexibilität“ beworben. Und ja, in vielerlei Hinsicht stimmt das auch. Aber ein technischer Totalausfall entlarvt die Kehrseite dieser Flexibilität: die totale Eigenverantwortung. Im Büro gäbe es eine IT-Abteilung. Ich würde ein Ticket erstellen, und ein Experte würde sich darum kümmern. Währenddessen könnte ich vielleicht an einem anderen Arbeitsplatz weiterarbeiten. Zuhause gibt es nur mich. Ich bin der Anwender, der Administrator, der IT-Support und der Krisenmanager in einer Person. Die Flexibilität, von zu Hause aus zu arbeiten, verwandelt sich in die starre Verpflichtung, jedes Problem selbst zu lösen. Und wenn es nicht klappt, trägt man auch die Konsequenzen – den Arbeitsrückstand – allein. Die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmt dabei gefährlich. Die Fehlersuche findet in der Freizeit statt, der Stress frisst die Abende auf. Die vermeintliche Freiheit des Home-Office kann sich so schnell in eine isolierte Zelle der Eigenverantwortung verwandeln, in der man für alles, von der Kaffeemaschine bis zur Firewall, selbst zuständig ist.

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