Beitrag 18 von 19
Der Ironie-Faktor: Wenn der Plan, über den Ausfall zu schreiben, am Ausfall scheitert
Weitere Informationen zu unserem Impressum und unseren Datenschutzbestimmungen finden Sie hier.
Wissen Sie, was wirklich an den Nerven zerrt? Wenn man mitten in einer Krise einen klaren Plan fasst, wie man sie bewältigen und verarbeiten kann – und die Krise selbst verhindert, dass man diesen Plan umsetzt. Genau das ist mir passiert. Es ist die pure, unverdünnte Ironie des digitalen Scheiterns.
Schon während der ersten Tage meines Kampfes mit dem stündlich kollabierenden Internet hatte ich die Idee für genau diese Beitragsserie im Kopf. Es war mein mentaler Anker. Ich dachte mir: „Okay, das ist jetzt furchtbar, aber es ist auch eine Story. Du dokumentierst jeden Schritt, jeden Fehlschlag, jede Frustration. Du schreibst es dir von der Seele. Das hilft dir, den Frust zu kanalisieren, und vielleicht hilft es am Ende sogar anderen.“ Der Plan war perfekt. Er gab dem sinnlosen Chaos einen Sinn.
Doch dann kam die Realität in Form eines digitalen Catch-22. Jedes Mal, wenn ich mich hinsetzte, um die Chronik des Wahnsinns zu beginnen, schlug mein stündlicher Fluch zu. Ich öffnete mein Notizprogramm, tippte die ersten Sätze und wollte eine kurze Recherche zu einem technischen Detail machen – zack, Verbindung tot. Neustart. Alles wieder hochfahren. Der Flow war weg. Die Motivation war im Keller. Der Versuch, über den Internetausfall zu schreiben, wurde systematisch vom Internetausfall sabotiert. Es war, als würde man versuchen, die Feuerwehr zu rufen, während das Feuer bereits das Telefon verbrannt hat.
Diese Erfahrung war eine Lektion für sich. Sie ist ein Mikrokosmos dafür, wie lähmend eine solche Störung sein kann. Es geht nicht nur darum, dass man seine „normale“ Arbeit nicht erledigen kann. Es geht darum, dass auch die Meta-Arbeit – die Planung, die Organisation, die Verarbeitung, die Problemlösung selbst – unmöglich wird. Man ist gefangen in einer Endlosschleife aus Problem und der durch das Problem verursachten Handlungsunfähigkeit. Man weiß genau, was zu tun wäre, aber einem sind die Hände gebunden.
Diese absurde Situation unterstreicht die Dringlichkeit all der Lektionen, die ich in den vorherigen Beiträgen geteilt habe, auf die schmerzhafteste Weise. Ein Backup-Internet (Lektion 1) hätte es mir erlaubt, zu schreiben. Bessere Offline-Fähigkeiten (Lektion 17) hätten es mir erlaubt, zumindest den Text ohne Recherche vorzubereiten. Eine systematische Fehlersuche (Lektion 11) hätte die Dauer des Ausfalls vielleicht verkürzt. Diese Ironie, dieser Moment des absoluten Feststeckens, war der ultimative Beweis dafür, dass „Hoffnung“ keine Strategie ist. Vorbereitung ist alles. Denn manchmal ist das Problem so perfide, dass es einem sogar die Werkzeuge stiehlt, mit denen man es bekämpfen will.
#Ironie, #Catch22, #Meta, #TechSaga, #Frustration, #WriterProblems, #BloggerLife, #Internetausfall, #TheStruggleIsReal, #HomeOfficeHorror, #PlanningFail, #BehindTheScenes, #Storytelling, #MurphysLaw, #Paradox, #LektionGelernt
Hinterlasse jetzt einen Kommentar