Beitrag 13: Die unsichtbaren Kosten einer Verschiebung: Mehr als nur verlorene Zeit
Die unsichtbaren Kosten einer Verschiebung: Mehr als nur verlorene Zeit
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Wenn ein Videodreh wegen schlechten Wetters verschoben wird, ist der offensichtlichste Verlust die Zeit. Das Projekt verzögert sich. Doch hinter den Kulissen entstehen oft auch handfeste, finanzielle Kosten, die im Budget berücksichtigt werden müssen. Eine Verschiebung ist keine „kostenlose“ Pause, sondern ein Ereignis mit realen wirtschaftlichen Konsequenzen. Das Verständnis dieser Kosten hilft zu erklären, warum eine solche Entscheidung niemals leichtfertig getroffen wird.
1. Ausfallhonorare für die Crew: Viele Freelancer (Kameraleute, Tonmeister etc.) arbeiten mit festen Tagessätzen und haben Klauseln für kurzfristige Absagen in ihren Verträgen. Wenn ein Dreh weniger als 24 oder 48 Stunden vorher abgesagt wird, ist es üblich, ein Ausfallhonorar (oft 50% bis 100% des Tagessatzes) zu zahlen. Schließlich haben sie sich diesen Tag freigehalten und können so kurzfristig keinen anderen Job annehmen. Diese Kosten summieren sich schnell.
2. Verlängerung der Equipment-Miete: Spezialisierte Kameras, Objektive oder Lichttechnik werden für einen exakten Zeitraum gemietet. Wenn der Dreh um zwei Tage verschoben werden muss, muss auch die Miete um zwei Tage verlängert werden. Das verursacht zusätzliche Kosten, vorausgesetzt, das Equipment ist überhaupt für die Verlängerung verfügbar und nicht bereits für ein anderes Projekt reserviert.
3. Kosten für Locations und Genehmigungen: Eine gebuchte Location kann Stornogebühren verlangen oder für den neuen Termin nicht mehr verfügbar sein, was die Suche nach einer neuen, eventuell teureren Alternative erfordert. Bereits bezahlte Drehgenehmigungen für öffentliche Plätze sind oft tagesgebunden und müssen für den neuen Termin erneut beantragt und bezahlt werden.
4. Interne administrative Kosten: Die gesamte Neuorganisation – das Abtelefonieren der Crew, die Umbuchung von Equipment und Locations, die Kommunikation mit dem Kunden – kostet Arbeitszeit. Diese administrativen Stunden des Projektmanagers oder Produzenten sind ebenfalls Kosten, die dem Projekt zugerechnet werden müssen.
Diese finanziellen Aspekte machen deutlich, warum eine Produktionsfirma alles versucht, um Verschiebungen zu vermeiden. Wenn sie dennoch stattfindet, dann nur, weil die qualitativen Nachteile eines Drehs bei schlechtem Wetter die finanziellen Kosten einer Verschiebung bei weitem übersteigen würden. Es ist eine Abwägung zwischen Budget und dem unbezahlbaren Wert eines exzellenten Endprodukts.
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