0 13 Minuten 4 Wochen

 

Transparenz und Technik: Eine ehrliche Entschuldigung und ein Blick hinter die Kulissen unserer jüngsten Störung

Liebe Hörerinnen und Hörer, liebe treue Community,

wer mich kennt, weiß, dass Transparenz für mich und unser gesamtes Team an oberster Stelle steht. Radio ist für uns nicht nur ein Medium, es ist eine Leidenschaft, eine Verbindung zu Ihnen und ein tägliches Versprechen, Sie mit guter Musik und Unterhaltung zu versorgen. Wenn dieses Versprechen auch nur für einen kurzen Moment ins Wanken gerät, ist es meine Pflicht als Gründer und Chef, persönlich vor Sie zu treten und die Dinge klarzustellen. Genau das möchte ich heute tun.

Ich, Harald Bachlmayr, möchte mich im Namen des gesamten Teams aufrichtig und von Herzen für die teilweisen Stream-Probleme entschuldigen, die einige von Ihnen in der Nacht von gestern auf heute bemerkt haben könnten.

Konkret geht es um den Zeitraum von gestern Abend, ca. 23:40 Uhr, bis heute Morgen um 09:04 Uhr. In diesen rund neuneinhalb Stunden kam es auf einigen unserer Kanäle zu unschönen Ausfällen. Wir wissen, dass viele von Ihnen uns als ständigen Begleiter durch den Tag, die Nacht oder bei der Arbeit schätzen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die gewohnte Musik plötzlich verstummt. Dafür bitte ich um Entschuldigung.


Was genau ist passiert? Ein detaillierter Blick auf die Störung

Um Ihnen ein klares Bild der Situation zu vermitteln, möchte ich die Auswirkungen so präzise wie möglich beschreiben. Unsere technische Infrastruktur ist bewusst redundant ausgelegt, was bedeutet, dass wir über mehrere Ausspielwege – insgesamt vier verschiedene Streams – verfügen, um genau solche Totalausfälle zu verhindern. Dieses Sicherheitsnetz hat auch in diesem Fall teilweise gegriffen, aber eben nicht überall lückenlos.

Die betroffenen Streams:

  • Unser Italien-Stream über Fluidstream: Auf diesem Kanal war im genannten Zeitraum leider komplette Stille zu hören. Die Verbindung zum Sendeserver war unterbrochen, und da dieser Stream nicht mit einem nachgelagerten AutoDJ-System ausgestattet ist, konnte die Stille nicht automatisch überbrückt werden.
  • Unser Stream über Listen2Radio: Ähnlich verhielt es sich mit unserem Angebot auf der Plattform Listen2Radio. Auch hier führte der Ausfall des Zuspielsignals zu einer Unterbrechung und damit zu Stille im Stream.

Die teilweise funktionierenden Streams:

  • Unser Hauptstream (u.a. via TuneIn): Hier hat unser Sicherheitskonzept wie geplant funktioniert. Dieser Stream ist direkt mit einem sogenannten „AutoDJ“ als Notfallsystem verbunden. Als das Hauptprogramm vom Sendeserver ausfiel, hat der AutoDJ die Stille erkannt und ist sofort angesprungen. Er hat eine vordefinierte Notfall-Playlist abgespielt, um die Sendepause zu überbrücken. Sie haben also weiterhin Musik gehört, wenn auch nicht das reguläre, geplante Programm. Das ist zwar nicht ideal, aber es stellt sicher, dass Sie nicht vor einem stillen Radio sitzen. Wir sind froh, dass diese Kernkomponente unserer Sicherheitsarchitektur ihre Aufgabe erfüllt hat.

Diese Aufschlüsselung zeigt: Wir waren zu keinem Zeitpunkt komplett „weg vom Fenster“. Dank unserer Multi-Stream-Strategie war immer mindestens ein Kanal aktiv. Dennoch ist es unser Anspruch, auf allen Kanälen eine durchgehende und qualitativ hochwertige Übertragung zu gewährleisten. Ein Teilausfall ist und bleibt ein Ärgernis, das wir sehr ernst nehmen.


Die Ursache: Ein „eingefrorenes“ Herz in Vöcklabruck

Sie fragen sich sicher, was der Grund für diesen Ausfall war. War es ein Stromausfall? Ein Internetproblem? Die Antwort ist technischer Natur und gleichzeitig erstaunlich banal: Die Ursache liegt bei unserer Sende-Software RadioBOSS, die auf unserem zentralen Sendeserver in Vöcklabruck läuft.

Stellen Sie sich RadioBOSS als das digitale Herz unseres Senders vor. Diese Software ist der Dirigent unseres gesamten Programms. Sie verwaltet die Playlisten, spielt die Musiktitel in der richtigen Reihenfolge ab, fügt Jingles und Werbeblöcke ein, steuert die Übergänge und ist die Schnittstelle für unsere Live-Moderatoren. Sie läuft 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr und leistet dabei eine unglaublich komplexe und wichtige Arbeit.

In der vergangenen Nacht ist dieses sonst so zuverlässige System „hängengeblieben“. Das ist der umgangssprachliche Ausdruck für einen Software-Zustand, in dem das Programm einfriert. Es stürzt nicht komplett ab und beendet sich, sondern verharrt in einem Zustand, in dem es keine neuen Befehle mehr annimmt und seine Aufgaben nicht mehr ausführt. Der Datenstrom, der von Vöcklabruck aus zu unseren verschiedenen Stream-Anbietern gesendet wird, versiegte dadurch abrupt.

An dieser Stelle möchte ich eine Lanze für RadioBOSS brechen. Wir setzen diese Software seit 2019 ein, und sie hat sich als außerordentlich stabil und verlässlich erwiesen. Abstürze oder „Hänger“ dieser Art sind eine absolute Seltenheit. In der Welt der IT und der digitalen Systeme gibt es jedoch, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, Firewalls und redundanten Systeme, keine hundertprozentige Garantie. Jede Software, egal wie professionell sie entwickelt wurde, kann in seltenen Fällen an ihre Grenzen stoßen oder durch eine unglückliche Verkettung von Umständen in einen Fehlerzustand geraten. Genau das ist hier passiert.


Der Faktor Mensch: Warum eine Lösung manchmal Zeit braucht

Nun kommt ein Punkt, der mir besonders wichtig ist und der einen sehr persönlichen Einblick in den Betrieb unseres Radiosenders gibt. Man könnte nun fragen: „Warum hat es dann so lange gedauert, das Problem zu beheben, wenn es nur ein Software-Neustart war?“ Die Antwort darauf ist vielschichtig und hat viel mit der besonderen Struktur unseres Teams und unserem Engagement zu tun.

Wir haben umfangreiche Sicherheitstechnik und Monitoring-Systeme. Aber am Ende des Tages braucht es immer noch einen Menschen, der im Notfall eingreift. Und hier kommen unsere ganz persönlichen, menschlichen Rahmenbedingungen ins Spiel.

Es ist ein offenes Geheimnis und etwas, worauf wir auch stolz sind: Ein großer Teil unseres Teams, inklusive mir als Chef, ist auf den Rollstuhl angewiesen. Wir sind ein Team von Enthusiasten, die sich von körperlichen Einschränkungen nicht davon abhalten lassen, ihre Leidenschaft für das Radio auszuleben. Diese Situation bedeutet aber auch, dass wir in unseren logistischen Möglichkeiten nicht immer so flexibel sind wie andere. Ein „schnell mal ins Auto springen und zum Server fahren“ oder „nachts aus dem Bett an den Hauptrechner hechten“ ist für viele von uns mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden.

Wenn ein technisches Problem wie dieses mitten in der Nacht auftritt, beginnt eine Kette von Benachrichtigungen. Aber bis ein zuständiger Techniker oder ich selbst an einem voll ausgestatteten PC mit einer stabilen Internetverbindung sitze, von dem aus ich auf den Server in Vöcklabruck zugreifen kann, vergeht unweigerlich Zeit. Es ist eine Realität, mit der wir gelernt haben zu leben und zu arbeiten. Es ist kein Hindernis für unsere tägliche Arbeit, aber in unvorhergesehenen Notsituationen kann es zu einer Verzögerung führen.

Ich teile diese Information nicht, um Mitleid zu erregen – ganz im Gegenteil. Ich teile sie, um Ihnen, unserer Community, ein Höchstmaß an Transparenz zu bieten und zu erklären, warum eine Lösung manchmal nicht nur eine Frage von Minuten ist. Es ist der ehrliche Einblick in die Realität eines engagierten Teams, das mit Herzblut und unter besonderen Umständen für Sie da ist.


Die Lösung aus dem „Exil“: Improvisation ist alles

Heute Morgen, nachdem das Problem identifiziert war, konnte ich die Störung beheben. Aber auch das geschah unter besonderen Umständen. Ich habe den Neustart des Systems nicht von unserem Hauptstudio oder einem voll ausgestatteten Büro aus durchgeführt, sondern von unserem zweiten Studio-Standort aus.

Um unsere Ausfallsicherheit weiter zu erhöhen, bauen wir derzeit einen zweiten, dezentralen Arbeitsplatz auf. Dieser befindet sich noch im Aufbau. Die Reparatur heute Morgen erfolgte von dort aus – und zwar über einen Laptop. Wer schon einmal versucht hat, eine komplexe Server-Fernwartung oder eine Fehlerdiagnose auf einem vergleichsweise kleinen Laptop-Bildschirm durchzuführen, kann sich vielleicht vorstellen, dass dies eine Herausforderung ist.

In unserem Hauptstudio sind wir mit großen Monitoren, oft sogar mit einem zweiten oder dritten Bildschirm, verwöhnt. Das erlaubt uns, mehrere Systeme gleichzeitig im Blick zu behalten, Log-Dateien zu analysieren und gleichzeitig die Steuerungsoberfläche zu bedienen. Auf einem Laptop ist das alles deutlich fummeliger und zeitaufwändiger. Ein großer, externer Bildschirm, der diese Arbeit massiv erleichtern würde, ist für diesen zweiten Standort zwar geplant, aber eben noch nicht installiert.

Dennoch war es uns möglich, den Server aus der Ferne neu zu starten, RadioBOSS wieder in einen sauberen Zustand zu versetzen und den Sendebetrieb auf allen Kanälen wiederherzustellen. Seit 09:04 Uhr heute Morgen laufen alle unsere Streams wieder wie gewohnt stabil und zuverlässig. Es war eine improvisierte Lösung, aber sie war erfolgreich.


Unser Versprechen für die Zukunft: Aus Fehlern lernen

Ein solcher Vorfall ist für uns mehr als nur ein Ärgernis. Er ist ein wichtiger Lernprozess. Wir werden die Log-Dateien des Servers und von RadioBOSS nun genauestens analysieren, um herauszufinden, ob es einen spezifischen Auslöser für das Einfrieren der Software gab. War es ein fehlerhaftes Audio-File? Ein Problem mit einem Plugin? Ein Speicher-Konflikt? Diese Fragen müssen wir klären, um das Risiko einer Wiederholung zu minimieren.

Gleichzeitig bestärkt uns dieser Vorfall in unserem Vorhaben, unsere Notfall- und Fernwartungssysteme weiter auszubauen. Die Einrichtung des zweiten Studios ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Wir werden prüfen, wie wir die Alarmierungskette weiter optimieren und den Fernzugriff noch robuster und einfacher gestalten können, damit wir in Zukunft noch schneller reagieren können – unabhängig davon, von wo aus wir arbeiten müssen.

Unsere Mission ist es, Ihnen ein verlässlicher musikalischer Partner zu sein. Wir investieren viel Zeit, Energie und auch privates Geld in unsere Technik und Infrastruktur, um Ihnen das bestmögliche Hörerlebnis zu bieten. Wir sind kein kommerzieller Radiogigant mit riesigen Techniker-Teams, die rund um die Uhr in einem Kontrollzentrum sitzen. Wir sind eine Gemeinschaft von passionierten Machern, die mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, ein professionelles und liebevolles Programm auf die Beine stellen.

Ihr Vertrauen ist unser höchstes Gut. Deshalb war es mir ein persönliches Anliegen, Ihnen diesen umfassenden und schonungslos ehrlichen Einblick zu geben. Wir verstecken uns nicht hinter vagen Formulierungen, sondern legen die Fakten auf den Tisch. Wir erklären Ihnen die Technik, die Herausforderungen und die menschlichen Aspekte, die hinter den Kulissen unseres Webradios stehen.

Ich hoffe auf Ihr Verständnis und bedanke mich von ganzem Herzen für Ihre Treue. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Sie ein Teil unserer Community sind. Ihre Unterstützung ist der Motor, der uns jeden Tag antreibt, weiterzumachen und uns ständig zu verbessern.

Bleiben Sie uns gewogen und genießen Sie weiterhin unser Programm!

Mit den besten Grüßen,

Ihr Harald Bachlmayr

Hashtags:

#Entschuldigung, #Transparenz, #Technik, #HinterDenKulissen, #RadioPanne, #Streaming, #Webradio, #Internetradio, #Störung, #Ausfall, #HaraldBachlmayr, #Community, #Ehrlichkeit, #RadioBOSS, #Server, #Vöcklabruck, #AutoDJ, #Notfallplaylist, #Sicherheitstechnik, #Redundanz, #Fluidstream, #Listen2Radio, #TuneIn, #Problemlösung, #IT, #Software, #Absturz, #Teamwork, #Engagement, #Leidenschaft, #RadioMacher, #Barrierefreiheit, #Inklusion, #Rollstuhl, #Herausforderung, #Laptop, #Fernwartung, #Studio, #Update, #WirSindWiederDa, #DankeFürsVerständnis, #TreueHörer, #RadioLiebe, #Musikverbindet, #24/7, #Sendebetrieb, #TechnikTalk, #Fehleranalyse, #Kommandozentrale, #DigitalRadio, #AudioStream, #OnlineRadio, #Broadcast, #Serverwartung, #Systemausfall, #CommunityFirst, #EhrlicheWorte, #BlickHinterDieKulissen, #RadioAusLeidenschaft, #Improvisation, #ZweitesStudio, #Zukunftssicher, #Verlässlichkeit, #UnserVersprechen

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert