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Beitrag 7: Haut in Not – Spezielle Hautpflege und Dekubitusprophylaxe im Sommer
Die Sommerhitze stellt eine besondere Belastung für unseren gesamten Organismus dar, aber ganz besonders für unser größtes Organ: die Haut. Schweiß, Feuchtigkeit, Reibung und UV-Strahlung bilden eine gefährliche Mischung. Für Rollstuhlfahrer ist dieses Thema von existenzieller Bedeutung. Die Haut ist nicht nur dem Risiko eines Sonnenbrands ausgesetzt, sondern die ständige Feuchtigkeit erhöht auch die Gefahr von Hautirritationen, Pilzinfektionen und vor allem von Druckstellen (Dekubitus). Eine sorgfältige Hautpflege ist im Sommer daher keine Kosmetik, sondern essenzielle Gesundheitsprophylaxe.
Die doppelte Bedrohung: Schweiß und Druck
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Schwitzen ist ein natürlicher und notwendiger Prozess zur Kühlung des Körpers. Im Sitzen sammelt sich der Schweiß jedoch besonders an den Stellen, die wenig belüftet sind und konstantem Druck ausgesetzt sind: am Gesäß, an den Oberschenkelrückseiten und am Rücken. Diese ständige Feuchtigkeit weicht die oberste Hautschicht (die Epidermis) auf. Dieser Prozess wird Mazeration genannt. Eine mazerierte Haut ist wie ein aufgeweichter Schwamm – sie verliert ihre natürliche Schutzbarriere und wird extrem anfällig für Verletzungen durch Reibung und Druck.
Die Scherkräfte, die beim Umsetzen oder bei Positionswechseln im Rollstuhl entstehen, können diese aufgeweichte Haut viel leichter verletzen als trockene, intakte Haut. So entsteht ein Teufelskreis: Der Druck vermindert die Durchblutung, die Hitze und der Schweiß weichen die Haut auf, und kleinste Bewegungen führen zu Verletzungen, aus denen sich schnell ein gefährlicher Dekubitus entwickeln kann.
Strategien für eine gesunde Haut im Sommer
Deine Hautpflegeroutine muss sich im Sommer an diese Herausforderungen anpassen. Es geht vor allem darum, die Haut so trocken, sauber und geschützt wie möglich zu halten.
- Regelmäßige und sanfte Reinigung: Tägliches Duschen mit einer milden, pH-neutralen Waschlotion ist wichtig, um Schweiß, Salze und Bakterien von der Haut zu entfernen. Vermeide aggressive Seifen, die die Haut zusätzlich austrocknen und reizen. Nach dem Duschen ist das Abtrocknen entscheidend: Tupfe die Haut sanft trocken, anstatt zu reiben. Achte besonders auf Hautfalten (unter den Armen, in der Leistengegend, unter der Brust), wo sich Feuchtigkeit leicht sammelt.
- Haut trocken halten: Wenn du tagsüber stark schwitzt, versuche, die betroffenen Hautpartien trocken zu halten. Lege dir ein dünnes, atmungsaktives Baumwolltuch oder ein spezielles Inkontinenztuch auf die Sitzfläche deines Rollstuhls, um Feuchtigkeit aufzusaugen. Wechsle dieses Tuch bei Bedarf. Ein leichter Körperpuder (ohne Talkum, z.B. auf Maisstärkebasis) kann helfen, Feuchtigkeit zu binden. Trage ihn aber nur sehr dünn auf, um Klümpchenbildung zu vermeiden.
- Atmungsaktive Sitzkissenbezüge: Überprüfe den Bezug deines Anti-Dekubitus-Kissens. Viele Standardbezüge sind wasserabweisend, aber wenig atmungsaktiv. Es gibt spezielle Sommerbezüge oder Bezüge aus 3D-Abstandsgewebe, die eine deutlich bessere Luftzirkulation ermöglichen und so den Hitzestau und das Schwitzen reduzieren. Dies ist eine der wichtigsten Investitionen für den Sommer!
- Regelmäßige Druckentlastung: Im Sommer ist die Druckentlastung noch wichtiger als sonst. Verändere regelmäßig deine Sitzposition, auch wenn es nur kleine Gewichtsverlagerungen sind. Nutze die Kippfunktion (Kantelung) deines Rollstuhls, falls vorhanden, um die Druckzonen zu wechseln. Lege bewusst Pausen ein, in denen du dich, wenn möglich, aus dem Rollstuhl umsetzt, um die Haut am Gesäß vollständig zu entlasten und zu belüften.
Der unverzichtbare Sonnenschutz
Sonnenbrand ist eine akute Entzündung der Haut, die schmerzhaft ist und das Hautkrebsrisiko erhöht. Als Rollstuhlfahrer sind bestimmte Körperstellen besonders exponiert: die Oberschenkel, die Knie, die Füße, aber auch die Schultern und der Nacken.
- Großzügig cremen: Verwende eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30, besser 50). Trage sie mindestens 30 Minuten vor dem Rausgehen auf alle unbedeckten Hautstellen auf. Sei nicht zu sparsam!
- Nachcremen nicht vergessen: Durch Schwitzen oder den Kontakt mit Wasser verliert die Sonnencreme ihre Wirkung. Creme regelmäßig nach, spätestens alle zwei Stunden.
- Empfindliche Stellen schützen: Denke auch an Lippen (mit einem Pflegestift mit LSF), Ohren, Nacken und den Scheitel. Ein Hut ist hier der beste Schutz.
Hautinspektion als tägliches Ritual
Mache es dir zur Gewohnheit, deine Haut täglich auf Veränderungen zu überprüfen. Nutze einen Spiegel für schwer einsehbare Stellen wie das Gesäß und den Rücken oder bitte eine Vertrauensperson um Hilfe. Achte auf Rötungen, die auch nach Druckentlastung nicht verschwinden. Eine solche nicht wegdrückbare Rötung ist das erste Anzeichen für einen beginnenden Dekubitus (Grad 1) und ein absolutes Alarmsignal. Handle sofort, indem du die Stelle konsequent entlastest und trocken hältst. Bei Unsicherheiten oder wenn sich die Stelle nicht bessert, kontaktiere umgehend deinen Arzt oder eine Wundexpertin.
Deine Haut ist dein Schutzschild. Im Sommer braucht dieses Schild besondere Pflege und Aufmerksamkeit. Indem du diese Tipps beherzigst, schützt du dich nicht nur vor Sonnenbrand, sondern beugst aktiv den ernsten Gefahren eines Dekubitus vor und schaffst die Grundlage für einen unbeschwerten und gesunden Sommer.
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