Beitrag 22: Laufen bei jedem Wetter – Die richtige Kleidung für Hitze, Kälte und Regen
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Dieser Spruch gilt besonders für Läufer. Die richtige Ausrüstung entscheidet darüber, ob ein Lauf bei extremeren Temperaturen oder Niederschlag zum Vergnügen oder zur Qual wird – oder sogar gesundheitsgefährdend ist. Funktionelle Laufbekleidung hilft, deine Körpertemperatur zu regulieren, hält dich trocken und sorgt für Komfort. Hier ist ein Guide zur passenden Garderobe für verschiedene Wetterbedingungen.
Das A und O: Funktionsmaterialien
Vergiss Baumwolle! Baumwolle saugt Schweiß auf, wird schwer, klebt am Körper und kühlt dich bei Kälte oder Wind schnell aus. Setze stattdessen auf synthetische Funktionsfasern (Polyester, Polyamid, Elasthan) oder Merinowolle.
- Feuchtigkeitstransport (Atmungsaktivität): Funktionsmaterialien leiten Schweiß von der Haut weg nach außen, wo er verdunsten kann. So bleibst du trockener und dein Körperklima wird reguliert.
- Schnelltrocknend: Sie trocknen deutlich schneller als Baumwolle.
- Temperaturregulierung: Es gibt spezielle Materialien für Wärme (Thermo) und Kälte (kühlend).
- Leicht und bequem: Sie sind oft leicht und elastisch für maximale Bewegungsfreiheit.
Laufen bei Kälte (Winter): Das Zwiebelprinzip
Bei Kälte ist das Schichten von Kleidung (Zwiebelprinzip) entscheidend, um warm und trocken zu bleiben und flexibel auf Temperaturänderungen reagieren zu können.
- Basisschicht (Base Layer): Direkt auf der Haut getragen. Ein eng anliegendes Funktionsshirt (kurz- oder langärmlig), das Schweiß schnell ableitet. Bei sehr kalten Temperaturen Thermo-Unterwäsche oder Merinowolle.
- Isolationsschicht (Mid Layer): Bei Bedarf über der Basisschicht. Ein Langarmshirt oder eine leichte Fleecejacke, die Wärme speichert, aber weiterhin atmungsaktiv ist.
- Außenschicht (Outer Layer / Shell): Schützt vor Wind und Nässe. Eine leichte, winddichte und wasserabweisende (oder wasserdichte bei starkem Regen/Schnee) Laufjacke. Sie sollte ebenfalls atmungsaktiv sein, um Hitzestau zu vermeiden.
- Beine: Lange Lauftights (bei extremer Kälte gefüttert/Thermo) oder Laufhose.
- Accessoires (wichtig!): Mütze oder Stirnband (viel Wärme geht über den Kopf verloren), Handschuhe, eventuell ein Schlauchtuch/Buff für den Hals. Funktionssocken (ggf. dicker oder aus Merino).
- Faustregel: Kleide dich so, als wäre es ca. 10 Grad wärmer als die tatsächliche Temperatur. Zu Beginn darfst du leicht frösteln – beim Laufen wird dir warm.
Laufen bei Hitze (Sommer): Kühl und geschützt bleiben
- Leichte, helle Kleidung: Weit geschnittene, helle Funktionsshirts und -shorts reflektieren Sonnenlicht und lassen Luft zirkulieren.
- Maximaler Feuchtigkeitstransport: Wähle sehr atmungsaktive Materialien, die Schweiß schnell verdunsten lassen und so den Kühleffekt unterstützen.
- Sonnenschutz: Kopfbedeckung (Cap, Visor) schützt Kopf und Gesicht. Sonnenbrille für die Augen. Sonnencreme mit hohem LSF auf unbedeckter Haut!
- Hydration: Ausreichend trinken ist bei Hitze noch wichtiger! Eventuell Trinkgürtel oder -rucksack mitnehmen.
- Tageszeit anpassen: Läufe auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen.
Laufen bei Regen: Trocken bleiben (oder zumindest nicht auskühlen)
- Wasserdichte/Wasserabweisende Jacke: Eine gute Laufregenjacke ist entscheidend. Sie sollte wasserdicht (Wassersäule beachten) oder zumindest stark wasserabweisend sein, aber gleichzeitig atmungsaktiv, um Schwitzen darunter zu minimieren. Belüftungsöffnungen sind hilfreich.
- Kopfbedeckung mit Schild: Eine Laufkappe hält Regen aus dem Gesicht und verbessert die Sicht.
- Schicht darunter anpassen: Je nach Temperatur eine dünne oder wärmere Basisschicht unter der Jacke tragen.
- Hose/Tights: Wasserabweisende Modelle können sinnvoll sein, aber oft reichen normale Lauftights, da die Beine in Bewegung bleiben und weniger schnell auskühlen.
- Socken: Nasse Füße sind unangenehm und erhöhen das Blasenrisiko. Merinowolle kann auch im nassen Zustand noch wärmen.
- Sichtbarkeit: Bei Regen und trübem Wetter auf helle Farben und Reflektoren achten!
Fazit: Mit der richtigen Kleidung wird Laufen bei (fast) jedem Wetter möglich und angenehm. Investiere in gute Funktionsmaterialien und passe deine Garderobe den Bedingungen an. Das Zwiebelprinzip bei Kälte, leichte Kleidung und Sonnenschutz bei Hitze sowie eine gute Regenjacke bei Nässe sind die Grundlagen. So kannst du dein Training das ganze Jahr über genießen.
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