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Die besondere Stoffwechselsituation im Rollstuhl
Der vielleicht wichtigste Unterschied ist unser Grundumsatz. Da ein Großteil der großen Muskelgruppen in den Beinen und im Gesäß nicht oder nur eingeschränkt genutzt wird, verbraucht unser Körper im Ruhezustand deutlich weniger Kalorien. Gleichzeitig kann der Energieaufwand für alltägliche Aktivitäten wie das Antreiben des Rollstuhls oder Transfers, je nach Lähmungshöhe und Fitnesslevel, erheblich sein. Diese Diskrepanz führt zu zwei Hauptrisiken:
- Gewichtszunahme: Wenn man isst wie früher, aber deutlich weniger Kalorien verbraucht, ist eine ungewollte Gewichtszunahme fast vorprogrammiert. Jedes Kilo mehr erschwert Transfers, erhöht den Druck auf die Haut und belastet das Herz-Kreislauf-System zusätzlich.
- Nährstoffmangel: Isst man einfach nur „weniger“, um nicht zuzunehmen, läuft man Gefahr, nicht genügend essenzielle Vitamine, Mineralstoffe und Proteine aufzunehmen. Diese sind aber für uns Rollstuhlfahrer überlebenswichtig.
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Die Lösung liegt also nicht darin, zu hungern, sondern darin, bewusst und nährstoffdicht zu essen. Das bedeutet: Lebensmittel zu wählen, die bei relativ wenigen Kalorien eine hohe Konzentration an wertvollen Inhaltsstoffen bieten.
Die Bausteine der Ernährung: Makro- und Mikronährstoffe
Proteine: Die Champions für Muskeln und Haut
Proteine (Eiweiße) sind für uns von herausragender Bedeutung. Sie sind die Bausteine für unsere Muskeln, unser Immunsystem und vor allem für unsere Haut. Eine proteinreiche Ernährung unterstützt den Erhalt der verbliebenen Muskulatur im Oberkörper und ist absolut essenziell für die Wundheilung. Sollte es doch einmal zu einer Druckstelle kommen, ist eine ausreichende Proteinzufuhr entscheidend für den Heilungsprozess. Experten empfehlen für Rollstuhlfahrer oft eine höhere Proteinaufnahme als für die Allgemeinbevölkerung.
- Gute Proteinquellen: Mageres Fleisch (Hähnchen, Pute), Fisch (besonders Lachs wegen der Omega-3-Fettsäuren), Eier, Milchprodukte (Magerquark, Skyr, Käse), Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen), Tofu und Nüsse.
- Tipp: Versuche, zu jeder Hauptmahlzeit eine gute Proteinquelle zu integrieren. Ein Magerquark mit Früchten zum Frühstück, ein Hähnchensalat zum Mittagessen und Linsen-Bolognese am Abend.
Kohlenhydrate: Die cleveren Energielieferanten
Kohlenhydrate sind unsere primäre Energiequelle. Hier ist die Wahl der richtigen Art entscheidend. Einfache Kohlenhydrate aus Weißmehlprodukten, Süßigkeiten oder zuckerhaltigen Getränken lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und wieder abfallen, was zu Heißhungerattacken und Fetteinlagerung führt. Komplexe Kohlenhydrate hingegen liefern langanhaltende Energie und wertvolle Ballaststoffe.
- Gute Kohlenhydratquellen: Vollkornprodukte (Brot, Nudeln, Reis), Haferflocken, Quinoa, Kartoffeln und viel Gemüse.
- Ballaststoffe: Sie sind unverzichtbar für eine gesunde Verdauung und ein funktionierendes Darmmanagement. Sie quellen im Darm auf, sorgen für ein langes Sättigungsgefühl und regulieren den Stuhlgang. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sind die besten Lieferanten.
Fette: Die unverstandenen Helfer
Fett ist nicht per se schlecht! Wir brauchen Fette für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K), für die Hormonproduktion und als Schutz für unsere Organe. Es kommt auf die Qualität an. Ungesättigte Fettsäuren sind wahre Gesundheits-Booster.
- Gute Fettquellen: Avocados, Nüsse, Samen (Leinsamen, Chiasamen), Olivenöl, Rapsöl und fettreicher Fisch (Lachs, Makrele).
- Zu meiden: Transfette, die in vielen Fertigprodukten, frittierten Speisen und Backwaren stecken. Sie fördern Entzündungen und sind schlecht für das Herz.
Mikronährstoffe: Die unsichtbaren Wächter
Vitamine und Mineralstoffe sind für unzählige Prozesse im Körper verantwortlich. Einige sind für uns besonders wichtig:
- Kalzium & Vitamin D: Entscheidend für die Knochengesundheit. Durch die fehlende Belastung der Beine besteht ein erhöhtes Osteoporose-Risiko. Kalzium steckt in Milchprodukten und grünem Gemüse, Vitamin D wird durch Sonnenlicht gebildet (ggf. Supplementierung nach ärztlicher Absprache).
- Zink & Vitamin C: Ein Power-Duo für das Immunsystem und die Wundheilung. Reichlich in Zitrusfrüchten, Paprika, Brokkoli, Nüssen und Fleisch enthalten.
- Eisen: Wichtig für den Sauerstofftransport im Blut und damit für die Energie. Oft in Fleisch, aber auch in Linsen und Spinat zu finden.
Flüssigkeit: Das Lebenselixier nicht vergessen!
Ausreichend zu trinken ist fundamental. Wasser und ungesüßte Tees unterstützen nicht nur die Nierenfunktion und helfen, Harnwegsinfekten vorzubeugen, sondern sind auch für die Verdauung und die Hautelastizität unerlässlich. Viele Rollstuhlfahrer trinken aus Angst vor häufigem Katheterisieren zu wenig – ein fataler Fehler! Eine konstante, gute Flüssigkeitszufuhr spült die Blase und hält den Urin verdünnt, was das Infektionsrisiko senkt. Ziel sollten mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag sein.
Fazit: Du bist, was du isst
Deine Ernährung ist eines der mächtigsten Werkzeuge, das du für deine Gesundheit in der Hand hast. Es geht nicht um strenge Diäten oder Verzicht, sondern um eine bewusste, ausgewogene und genussvolle Auswahl an Lebensmitteln. Beginne mit kleinen Schritten: Ersetze Weißbrot durch Vollkornbrot, snacke eine Handvoll Nüsse statt Schokolade, oder füge jeder Mahlzeit eine Portion Gemüse hinzu. Dein Körper wird es dir mit mehr Energie, besserer Haut, einem stabilen Gewicht und einer gestärkten Abwehrkraft danken. Sieh deine Ernährung als täglichen Akt der Selbstfürsorge – du hast es verdient, dich bestmöglich zu versorgen.
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