12. Medikamentöse und therapeutische Ansätze zur Spastik-Kontrolle
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Wenn Spastik das Leben und insbesondere die Verdauung so stark beeinträchtigt, ist es unerlässlich, die antispastische Therapie zu optimieren. Das Ziel ist es, die Spastik so weit zu reduzieren, dass sie nicht mehr störend ist, aber gleichzeitig nützliche Restfunktionen (z.B. eine gewisse Rumpfstabilität durch den Muskeltonus) nicht komplett unterdrückt werden. Die Basistherapie sind oft orale Medikamente wie Baclofen oder Tizanidin. Manchmal muss die Dosis angepasst, auf ein anderes Präparat gewechselt oder die Einnahme über den Tag anders verteilt werden. Eine weitere, sehr effektive Option sind Botulinumtoxin-Injektionen (Botox). Dabei wird das Nervengift gezielt in die überaktiven Muskeln – zum Beispiel die Bauch- oder Beinmuskeln – gespritzt, um sie für mehrere Monate zu lähmen und zu entspannen. Dies kann den Teufelskreis aus Krampf und Druck effektiv durchbrechen. Bei sehr schwerer, generalisierter Spastik, die auf andere Therapien nicht anspricht, ist die intrathekale Baclofen-Therapie (ITB) eine hochwirksame Option. Dabei wird eine kleine Pumpe implantiert, die das Medikament direkt in die Rückenmarksflüssigkeit abgibt. So wirkt es hochkonzentriert am Zielort, ohne den ganzen Körper mit Nebenwirkungen zu belasten. Physiotherapie und regelmäßige Dehnungen sind ebenfalls ein zentraler Baustein, um die Muskeln geschmeidig zu halten und Kontrakturen vorzubeugen.
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