8. Wenn der Druck nach oben geht: Spastik und ihre Auswirkungen auf den Magen
Die Auswirkungen eines Bauchmuskel-Spasmus beschränken sich nicht nur auf den unteren Verdauungstrakt. Der massive Druck, der im Bauchraum entsteht, wirkt sich genauso stark auf den Magen aus. Der Magenpförtner, der Muskel zwischen Magen und Speiseröhre, ist nicht dafür ausgelegt, einem solch plötzlichen und extremen Druck standzuhalten. Die Folge: Mageninhalt und Magensäure werden mit Wucht zurück in die Speiseröhre gepresst. Dies führt zu starkem, schmerzhaftem Sodbrennen (Reflux). In schweren Fällen kann es zu schwallartigem Erbrechen kommen. Dies ist nicht nur unangenehm, sondern birgt auch Risiken. Bei Menschen mit eingeschränkter Lungenfunktion oder Schluckstörungen besteht die Gefahr der Aspiration, also des Einatmens von Mageninhalt, was zu einer schweren Lungenentzündung führen kann. Chronischer Reflux, der durch wiederholte Spasmen begünstigt wird, kann die Speiseröhre auf Dauer schädigen. Es ist daher wichtig, auch diese „oberen“ Symptome im Zusammenhang mit der Spastik zu sehen. Maßnahmen wie das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper, das Vermeiden großer Mahlzeiten vor dem Schlafengehen oder die Einnahme von Säureblockern können helfen, die Symptome zu lindern, aber die Ursache bleibt die Spastik. Eine effektive Spastiktherapie ist daher auch eine effektive Therapie gegen Reflux.
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