Die Psychologie des Technik-Frusts – Warum uns ein Internet-Ausfall so fertig macht

Beitrag 10: Die Psychologie des Technik-Frusts – Warum uns ein Internet-Ausfall so fertig macht

Ein Internet-Ausfall ist mehr als nur eine technische Störung. Es ist ein Angriff auf unsere moderne Existenzgrundlage. In den Tagen, in denen meine Verbindung stündlich zusammenbrach, habe ich gemerkt, wie tief die psychologischen Auswirkungen sind. Zuerst kommt die Verwirrung, dann der Ärger. Dieser Ärger weicht schnell einer tiefen Frustration, die sich fast körperlich anfühlt – eine Anspannung im Nacken, ein Pochen in den Schläfen. Man fühlt sich machtlos, der Technik ausgeliefert. Die Produktivität bricht zusammen, und damit oft auch das Selbstwertgefühl. Man fühlt sich unzulänglich, weil man ein Problem nicht lösen kann, das eigentlich „einfach“ sein sollte. Hinzu kommt die soziale Isolation. Keine Nachrichten, keine E-Mails, keine Updates von Freunden oder Kollegen. Man ist plötzlich von den Informationsströmen abgeschnitten, die unser tägliches Leben takten. Diese Erfahrung war ein Weckruf, wie abhängig wir geworden sind. Der digitale Puls ist zu unserem eigenen Herzschlag geworden. Wenn er aussetzt, geraten wir in Panik. Die Lösung des Problems brachte daher nicht nur technische, sondern auch emotionale Erleichterung. Es war die Rückkehr in die vernetzte Normalität, das Ende einer erzwungenen digitalen Einsamkeit. Es ist wichtig, sich diese Abhängigkeit bewusst zu machen und vielleicht auch Strategien zu entwickeln, um ohne ständige Konnektivität zurechtzukommen – auch wenn es nur für den Seelenfrieden ist.

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