5. Trigger-Management: Die Detektivarbeit im eigenen Körper
Auch wenn massive Spasmen unvorhersehbar auftreten können, gibt es oft wiederkehrende Auslöser (Trigger), die das Risiko erhöhen. Das Identifizieren dieser Trigger ist ein zentraler Bestandteil des Selbstmanagements bei einer Querschnittlähmung. Es ist eine kontinuierliche Detektivarbeit am eigenen Körper. Häufige Trigger für Spastik sind: Eine volle Blase oder ein blockierter Katheter, ein voller Darm oder auch nur starke Blähungen, Druckstellen oder eingewachsene Zehennägel, Infektionen (insbesondere Harnwegsinfekte), plötzliche Berührungen oder Lageveränderungen, extreme Temperaturen oder sogar emotionale Anspannung. Jeder dieser Reize sendet ein „Störsignal“ an das Rückenmark, das mit einer überschießenden motorischen Antwort – dem Spasmus – reagiert. Da die gleichen Trigger auch das vegetative Nervensystem beeinflussen, ist die Verbindung zur Verdauung direkt gegeben. Ein voller Darm kann einen Spasmus auslösen, der wiederum den Darm noch weiter reizt oder entleert. Es ist ein Teufelskreis. Ein sorgfältiges Beobachten und Führen eines Tagebuchs kann helfen, Muster zu erkennen. Wann treten Spasmen gehäuft auf? Nach bestimmten Mahlzeiten? Zu bestimmten Tageszeiten? In Verbindung mit der Blasenentleerung? Je besser man seine persönlichen Trigger kennt, desto gezielter kann man versuchen, sie zu vermeiden oder rechtzeitig auf sie zu reagieren und so die Kontrolle ein Stück weit zurückzugewinnen.
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