Beitrag 8: Der lange Lauf (Long Run) – Das unersetzliche Herzstück der Marathonvorbereitung

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Beitrag 8: Der lange Lauf (Long Run) – Das unersetzliche Herzstück der Marathonvorbereitung

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Wenn es eine Trainingseinheit gibt, die sinnbildlich für die Marathonvorbereitung steht, dann ist es der lange Lauf – oft liebevoll (oder ehrfürchtig) „Long Run“ oder „LALA“ (langer, langsamer Dauerlauf) genannt. Er ist die Einheit, die viele Läufer am meisten respektieren, manchmal fürchten, aber letztendlich auch lieben lernen. Warum ist dieser wöchentliche Ausflug in die Länge so unglaublich wichtig? Was passiert dabei im Körper und im Kopf? Und wie gestaltet man ihn am besten? Dieser Beitrag widmet sich dem Herzstück jeder Marathonvorbereitung und zeigt dir, warum der Long Run der Schlüssel zum Erfolg über 42,195 Kilometer ist.

Warum ist der lange Lauf so entscheidend? Die physiologischen Anpassungen

Der lange Lauf ist weit mehr als nur das Abspulen von Kilometern. Er löst eine Kaskade von physiologischen Anpassungen aus, die dich auf die spezifischen Anforderungen eines Marathons vorbereiten:

  • Verbesserung der aeroben Kapazität: Lange Läufe bei niedriger Intensität erhöhen die Anzahl und Größe der Mitochondrien in deinen Muskelzellen. Mitochondrien sind die „Kraftwerke“ der Zellen, in denen Energie (ATP) mithilfe von Sauerstoff produziert wird. Mehr und effizientere Mitochondrien bedeuten, dass du mehr Energie aerob (mit Sauerstoff) produzieren kannst, was deine Ausdauer steigert.
  • Kapillarisierung: Das Training regt die Bildung neuer, kleiner Blutgefäße (Kapillaren) in den Muskeln an. Dadurch verbessert sich die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der arbeitenden Muskulatur und der Abtransport von Stoffwechselprodukten wie Laktat wird effizienter.
  • Optimierung der Fettverbrennung: Bei langen Läufen lernen deine Muskeln, Fette effizienter als Energiequelle zu nutzen. Da die Kohlenhydratspeicher (Glykogen) begrenzt sind, ist die Fähigkeit, auf die nahezu unbegrenzten Fettreserven zurückzugreifen, entscheidend, um den „Mann mit dem Hammer“ (plötzlicher Leistungseinbruch durch leere Glykogenspeicher) im Marathon zu vermeiden oder hinauszuzögern.
  • Stärkung von Muskeln, Sehnen und Bändern: Die lange, kontinuierliche Belastung stärkt die Muskulatur, Sehnen, Bänder und sogar Knochen und macht sie widerstandsfähiger gegen die Ermüdung und die Stoßbelastungen während eines Marathons.
  • Erhöhung der Glykogenspeicherkapazität: Durch das wiederholte Entleeren und Wiederauffüllen der Glykogenspeicher während und nach den langen Läufen kann der Körper lernen, etwas mehr Glykogen zu speichern – wertvolle zusätzliche Energie für den Wettkampf.

Mehr als nur Physiologie: Die mentale Komponente

Ein Marathon ist mindestens genauso sehr eine mentale wie eine körperliche Herausforderung. Der lange Lauf ist das perfekte Training für deinen Kopf:

  • Mentale Härte und Durchhaltevermögen: Stundenlang auf den Beinen zu sein, auch wenn es müde oder monoton wird, trainiert deine Willenskraft und deine Fähigkeit, Unbehagen auszuhalten. Du lernst, mit aufkommender Müdigkeit, kleinen Schmerzen oder Motivationslöchern umzugehen.
  • Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit: Jeder erfolgreich absolvierte lange Lauf, besonders wenn du die Distanz gesteigert hast, gibt dir Selbstvertrauen. Wenn du im Training 30 oder 35 Kilometer geschafft hast, erscheint die Marathondistanz mental viel machbarer.
  • Strategie-Training: Der Long Run ist die Generalprobe für den Marathon. Hier testest du deine Ausrüstung (Schuhe, Kleidung), deine Verpflegungsstrategie (Gels, Getränke, Timing) und dein Pacing (Tempoeinteilung). Du lernst, wie sich dein Körper nach zwei, drei oder mehr Stunden anfühlt und wie du darauf reagieren musst.
  • Geduld und Rhythmusgefühl: Lange Läufe erfordern Geduld. Du lernst, ein gleichmäßiges, langsames Tempo zu finden und über lange Zeit zu halten – eine entscheidende Fähigkeit für den Marathon, um nicht zu schnell anzugehen.

Die Gestaltung des langen Laufs: Tipps für die Praxis

  • Frequenz: Einmal pro Woche, meist am Wochenende, wenn mehr Zeit zur Verfügung steht.
  • Tempo: Langsam! Das ist der wichtigste Punkt. Der Long Run sollte in einem sehr lockeren, konversationsfähigen Tempo gelaufen werden. Eine gute Faustregel ist 60-90 Sekunden pro Kilometer langsamer als deine geplante Marathon-Pace. Zu schnelles Laufen beim Long Run erhöht das Verletzungsrisiko, verlängert die Regenerationszeit und schmälert die spezifischen Vorteile (insbesondere die Fettstoffwechseloptimierung).
  • Distanzsteigerung: Die Distanz sollte schrittweise erhöht werden, typischerweise um nicht mehr als 10-15% pro Woche oder 1-2 Kilometer. Es ist auch sinnvoll, alle 3-4 Wochen eine „Entlastungswoche“ einzulegen, in der der lange Lauf kürzer ist, um dem Körper Zeit zur Anpassung zu geben.
  • Maximale Länge: Die meisten Trainingspläne sehen den längsten Lauf 2-3 Wochen vor dem Marathon vor. Die maximale Distanz liegt oft zwischen 30 und 35 Kilometern. Es ist nicht notwendig (und oft sogar kontraproduktiv), im Training die vollen 42,195 km zu laufen. Die Belastung wäre zu hoch und die Regenerationszeit zu lang. Die verbleibenden Kilometer schaffst du im Wettkampf durch das Adrenalin, die Atmosphäre und die gute Vorbereitung.
  • Streckenwahl: Wähle eine Strecke, die dir gefällt und Abwechslung bietet. Parks, Wälder, Flussufer sind oft angenehmer als monotone Straßen. Wenn dein Marathon hügelig ist, baue auch Hügel in deine langen Läufe ein. Es kann auch sinnvoll sein, Teile der Original-Marathonstrecke abzulaufen, falls möglich.
  • Verpflegung üben: Nutze jeden langen Lauf über 90 Minuten, um deine Wettkampfverpflegung zu testen. Experimentiere mit verschiedenen Gels, Riegeln oder Getränken, um zu sehen, was dein Magen verträgt und dir Energie gibt. Übe auch das Trinken während des Laufens.
  • Ausrüstung testen: Trage die Schuhe und die Kleidung, die du auch im Marathon tragen möchtest, um sicherzustellen, dass nichts reibt oder unbequem ist.
  • Begleitung oder Musik/Podcast: Lange Läufe können alleine manchmal langweilig werden. Laufe mit Freunden, schließe dich einer Laufgruppe an oder nutze Musik, Podcasts oder Hörbücher zur Unterhaltung. Achte aber bei Musik auf die Lautstärke, um deine Umgebung wahrzunehmen.
  • Nachbereitung: Gönne dir nach dem Long Run Ruhe. Fülle deine Energie- und Flüssigkeitsspeicher schnell wieder auf (siehe Beitrag zur Ernährung) und plane für den Rest des Tages keine anstrengenden Aktivitäten mehr. Leichte Dehnübungen oder eine Faszienrolle können die Regeneration unterstützen.

Der Long Run ist kein Wettkampf!

Widerstehe der Versuchung, deine Long Runs zu schnell zu laufen oder dich mit anderen zu vergleichen. Es geht nicht darum, Bestzeiten aufzustellen, sondern darum, die spezifischen Anpassungen für den Marathon zu erzielen und gesund zu bleiben. Langsam und stetig gewinnt hier das Rennen.

Fazit: Umarme die Länge!

Der lange Lauf ist das Fundament deines Marathontrainings. Er bereitet deinen Körper und deinen Geist auf die einzigartige Herausforderung der 42,195 Kilometer vor. Auch wenn er manchmal Überwindung kostet – betrachte ihn als Investition in deinen Erfolg und als Chance, dich selbst besser kennenzulernen. Plane ihn gut, laufe ihn langsam, übe deine Strategien und lerne, die Zeit auf der Strecke zu genießen. Jeder absolvierte Long Run bringt dich deinem großen Ziel einen riesigen Schritt näher und gibt dir das unbezahlbare Gefühl: „Ich kann das schaffen!“

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